Die Straubing Tigers besiegten am Freitagabend in einer hart umkämpften Partie die Grizzlys Wolfsburg mit 5:2 und machten damit in der DEL Boden gut auf die Play-off-Plätze.
Ausgangslage
Bei beiden Teams läuft es in der Liga noch nicht so richtig rund. Wolfsburg rangiert nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Köln und Frankfurt auf Platz 7. Straubing musste vergangenes Wochenende eine schmerzhafte 2:7-Niederlage bei den Kölner Haien einstecken und steht mit neun Punkten auf Rang 12. Umso besser läuft es für beide Teams in der Champions Hockey League. Die Tigers zogen nach dem 8:0 gegen Villach als Gruppenerster ins Achtelfinale ein. Dies gelang auch den Grizzlys Wolfsburg, die gegen TPS Turku einen 0:4-Rückstand aufholten und mit 5:4 ebenfalls das Achtelfinale klar machten. Am Freitagabend hofften beide Teams den Schwung und die Euphorie aus der CHL in den Liga-Alltag mitzunehmen. Tigers-Trainer Tom Pokel musste dabei aber auf Verteidiger Brandon Manning sowie die Stürmer Mike Connolly, JC Lipon und Joshua Samanski verzichten. Auch die Youngster Philipp Dietl und Yuma Grimm standen nicht im Aufgebot. Auf Wolfsburger Seite fehlten Thomas Reichel, Steven Raabe, Nolan Zajac und Fabio Pfohl.
Spielverlauf
Die erste Chance des Spiels gleich in der ersten Spielminute hatte Tigers-Kapitän Sandro Schönberger. Doch dessen Schuss war eine sichere Beute von Ex-Tiger Dustin Strahlmeier im Wolfsburger Tor. Gleich darauf tauchten Cody Lampl und Tim Brunnhuber gefährlich vor dem Grizzlys Tor auf und nur Sekunden später schoss Luke Adam knapp am Tor vorbei. In der fünften Minute wanderte Wolfsburgs Armin Wurm wegen Beinstellens auf die Strafbank. Die beste Chance zur Führung hatten die Tigers allerdings erst, als Wolfsburg gerade wieder komplett war. Stephan Daschner zog auf halbrechts ab und Lampl verfehlte Strahlmeiers Abpraller knapp. Straubing bekam das Spiel immer besser in den Griff und erarbeitete sich in den Folgeminuten ein klares Chancenplus, doch Strahlmeier hielt seinen Kasten weiterhin sauber, während Hunter Miska im Tigers-Tor nicht viel zu tun hatte. Erst in der zwölften Minute kam Wolfsburg gefährlich vor das Straubinger Gehäuse. Ein Schuss prallte von der Bande vor das Tigers-Tor zurück, doch Cody Lampl brachte den Puck rechtzeitig aus der Gefahrenzone, noch ehe die gegnerischen Stürmer eingreifen konnten. In der 17. Minute bekam Wolfsburg nach einer Strafe gegen Travis Turnbull das erste Powerplay zugesprochen. Die Grizzlys sorgten für viel Verkehr vor dem Tigers-Tor, doch die Tigers warfen sich in die Schüsse und auch Miska stand gewohnt sicher. Auch Wolfsburgs Topscorer Darren Archibald brachte den Puck nicht im Tigers-Tor unter. So ging es torlos in die erste Drittelpause.
Das zweite Drittel begann mit einem Paukenschlag: Luke Adam startete auf der linken Seite durch und passte auf den vor dem Tor lauernden Jason Akeson. Dessen Schuss prallte von Strahlmeiers Schlittschuh ins Tor (21. Min.). Doch bereits beim nächsten Angriff erzielte Wolfsburg den Ausgleich. Den Schlagschuss von Alexander Wurm blockte Yannik Valenti, aber der Puck landete direkt auf dem Schläger von Gerrit Fauser. Dieser ließ Hunter Miska keine Abwehrchance, zumal sein Schuss auch noch von Ian Scheid abgefälscht wurde (23. Min.). Die Straubinger ließen sich davon nicht beirren, sondern erarbeiteten sich sogleich gute Gelegenheiten, u. a. durch Taylor Leier. Zwischen der 28. und 30. Minute belagerte Straubing regelrecht das Grizzlys-Tor, doch ein Treffer wollte nicht gelingen. Entlastung brachte für die Wolfsburger erst wieder eine Strafzeit gegen Bastian Eckl wegen hohen Stocks. Die Riesenchance zur Führung bot sich dabei jedoch Travis St. Denis, der mutterseelenallein auf das Wolfsburger Tor zulief, den Puck aber nicht an Strahlmeier vorbeibrachte. Sekunden später – die Grizzlys waren gerade wieder komplett – machte es der Tigers-Stürmer besser: Strahlmeier und Ryan Button brachten den Puck nach einem Schuss von Leier nicht aus der Gefahrenzone und St. Denis erzielte im Nachstochern die 2:1-Führung (32. Min.). Bevor es in die zweite Drittelpause ging, musste Luke Adam wegen Beinstellens auf die Strafbank. Sekundenbruchteile vor der Drittelsirene erzielte Luis Schinko das 2:2. Den Schuss von Tyler Morley aus kurzer Distanz konnte Miska noch abwehren, doch Schinko war als erster zur Stelle und drückte den Puck über die Linie. Die Schiedsrichter erkannten den Treffer nach Videobeweis an (40. Min.).
Im letzten Drittel prüften zunächst Schönberger und Adam den Wolfsburger Keeper. Eine Riesenchance bot sich den Tigers in der 44. Minute: Ian Scheid passte gefährlich vor das Grizzlys-Tor, wo Cody Lampl lauerte. Aber dieser zielte haarscharf am Pfosten vorbei. Sekunden später passte Akeson in ähnlicher Situation auf Adam, doch auch dieser verfehlte knapp. Ein Konter von Sandro Schönberger brachte ebenfalls nicht die erneute Tigers-Führung (47. Min.). In der 48. Minute dann das erlösende 3:2 von Leier: St. Denis eroberte an der Bande den Puck und legte ab auf Zengerle. Dessen Pass schloss Leier mit einem Schuss über Strahlmeiers Stockhand ins lange Eck ab. Sekunden nach dem letzten Powerbreak hätte Zengerle fast noch das 4:2 erzielt, aber sein Schuss ging über das Tor. Die Zwei-Tore-Führung gelang dann in der 52. Minute. Yannik Valentis Schuss ließ der Grizzlys-Goalie nach vorne abprallen. Parker Tuomie schaltete am schnellsten und traf gegen die Laufrichtung von Strahlmeier ins Wolfsburger Tor. Bereits über drei Minuten vor Spielende nahm Wolfsburgs Trainer Mike Stewart den Torwart vom Eis. Doch die Maßnahme ging sogleich nach hinten los: Mark Zengerle traf ins leere Grizzlys-Tor. Der Frust über die Niederlage entlud sich in den Schlussminuten noch in mehreren Schlägereien. Bei den Tigers mussten Bourque, Daschner und Scheid auf die Strafbank, bei Wolfsburg Machacek, Archibald und Krupp. Ein unrühmliches Ende einer ansonsten sehr fairen Partie. Auf den Spielstand hatten die zahlreichen Strafzeiten aber keinen Einfluss mehr.
Ausblick
Am Sonntag treten die Straubing Tigers bei den Bietigheim Steelers an (16.10.2022, 14:00 Uhr, EgeTrans Arena, Bietigheim-Bissingen). Am Dienstag treffen die Tigers am heimischen Pulverturm auf die Augsburger Panther (18.10.2022, 19.30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am kommenden Freitag spielt Straubing ebenfalls zuhause gegen den EHC Red Bull München (21.10.2022, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing), ehe am Sonntag darauf ein Auswärtsspiel in Iserlohn ansteht (23.10.2022, 16:30 Uhr, Eissporthalle am Seilersee, Iserlohn).
Ticketing
Tickets können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Außerdem können an den Stadionkassen ab 90 Minuten vor Spielbeginn Tickets für die Heimspiele der Straubing Tigers erworben werden.
Übertragung
Die Partien der DEL werden live bei MagentaSport übertragen, im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Straubing Tigers vs. Grizzlys Wolfsburg 5:2 (0:0, 2:2, 3:0)
Tore: 1:0 (20:53) Jason Akeson (Luke Adam, Ian Scheid, EQ); 1:1 (22:28) Gerrit Fauser (Armin Wurm, EQ); 2:1 (31:59) Travis St. Denis (Taylor Leier, Marcel Brandt, EQ); 2:2 (39:59) Luis Schinko (PP1); 3:2 (47:35) Taylor Leier (Travis St. Denis, EQ); 4:2 (51:14) Parker Tuomie (EQ); 5:2 (57:03) Mark Zengerle (Travis St. Denis, EQ-EN)
Straubing Tigers: Miska (Bugl) – Kohl, Brandt, St. Denis, Zengerle, Leier – Daschner, Zimmermann, Akeson, Adam, Schönberger – Scheid, Bourque, Lampl, Brunnhuber, Eckl – Klein, Valenti, Turnbull, Tuomie
Grizzlys Wolfsburg: Strahlmeier (Pogge) – Bittner, Krupp, Rakhshani, Morley, Archibald – Möser, Murray, Mingoia, Jeffrey, Machacek – Button, Wurm, Braun, Beaudin, Fauser – Mass, Dumont, Schinko, Klos
Strafen: Straubing: 17 Minuten – Wolfsburg: 11 Minuten
Zuschauer: 3.420
Schiedsrichter: L. Kopitz / E. Odins
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm