In Viertelfinalspiel zwei waren alle Willensbekundungen und guten Absichten seitens der Straubing Tigers schnell dahin: Drei Gegentreffer mussten sie binnen der ersten zehneinhalb Minuten hinnehmen. Mike Connolly gelang zwar im Mitteldrittel der Anschlusstreffer, aber Schwenningen legte zwei Tore nach und entschied das Spiel mit 5:1 für sich. Bereits am Freitag bekommen die Niederbayern die Chance, es wieder besser zu machen, wenn Spiel drei der Serie in Straubing steigt und die Niederbayern erneut auf den Heimvorteil hoffen dürfen.
Ausgangslage
Spiel eins der Viertelfinalserie zwischen Straubing und Schwenningen entschied die Mannschaft von Tom Pokel am vergangenen Samstag mit 5:2 für sich. In der Hauptrunde dieser Spielzeit gewann beim Aufeinandertreffen beider Mannschaften jeweils das Heimteam. Insgesamt gab es das Duell Niederbayern gegen Hochschwarzwälder bislang 53 Mal in der DEL – dabei verließen die Tigers 29 Mal als Sieger das Eis
Bei den Straubing Tigers fiel bekanntermaßen der verletzte Stürmer Marcel Müller aus, für den die Saison nach einer Unterkörperverletzung vorzeitig beendet ist. Unverändert zum ersten Spiel waren Hunter Miska, Stephan Daschner und Benedikt Kohl nicht im Aufgebot, Florian Bugl bekam erneut den Vorzug im Tor der Gäubodenstädter.
Bei den Schwenninger Wild Wings fehlte Alexander Karachun, der nach seinem Stock-Check gegen den Kopf für ein Spiel gesperrt wurde. Darüber hinaus waren Peter Spornberger, Viktor Buchner, Max Görtz und Filip Reisnecker nicht in der Aufstellung der Gastgeber. Wie schon am Samstag setzte Coach Steve Walker auf Joacim Eriksson im Tor der Wildschwäne.
Spiel
Direkt mit dem ersten Schuss gingen die Gastgeber in Führung: Johannes Huß, der für den gesperrten Karachun ins Lineup gerückt war, zog einfach von der blauen Linie ab und der Puck fand den Weg an Freund und Feind vorbei in die Maschen. Gerade einmal 16 Sekunden waren da gespielt. Und mit dem nächsten Angriff erhöhten die Schwenninger auf 2:0: Nach einem Fehler im Spielaufbau brachte Ben Marshall den Puck auf das von Florian Bugl gehütete Gehäuse, den Rebound fälschte Nick Mattinen unglücklich mit dem Schlittschuh ins eigene Tor ab (2. Spielminute). Als Torschütze wurde Tylor Spink geführt. Tom Pokel reagierte und nahm Auszeit, um seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Daraufhin feuerten die Straubing Tigers einige Distanzschüsse auf Joacim Eriksson, die dieser aber allesamt entschärfen konnte. Gefährlicher war da die folgende Offensivaktion der Wild Wings: Daniel Pfaffengut prüfte Bugl, den Nachschuss setzte Chris Brown über das Tor ins Fangnetz. Nach einem erneuten Puckverlust in der Defensive der Niederbayern bekam Thomas Larkin die nächste Gelegenheit auf dem Silbertablett serviert, Bugl konnte jedoch mit der Fanghand parieren. Bis zum ersten Powerbreak konnten die Tigers keine nennenswerte Torchance verbuchen. Erst nach gut zehn Minuten trugen die Niederbayern einen vielversprechenden Angriff vor, allerdings konnte Kapitän Sandro Schönberger die Scheibe nicht unter Kontrolle bringen. Im Anschluss scheiterte Mike Connolly mit seinem Schuss aus zentraler Position. Doch gleich darauf leisteten sich die Tigers den nächsten Aussetzer. Phil Hungerecker nahm das Gastgeschenk dankend an und stellte auf 3:0 (11. Min.). Sebastian Uvira war der Nächste, der vor Bugl auftauchte – im letzten Moment wurde ihm der Puck vom Schläger weggespitzelt. Nacheinander brachten auf der Gegenseite Marcel Brandt, Mike Connolly und Cody Lampl den Puck nicht an Eriksson vorbei. Nach einer Strafe gegen Chris Brown wegen Behinderung durften sich die Straubing Tigers in den letzten 53 Sekunden dieses Drittels in Überzahl üben. Nach einem Abfälscher von Justin Scott trudelte die Scheibe über Eriksson hinweg Richtung Tor, Will Weber kratzte den Puck von der Linie. Das Schiedsrichtergespann entschied auf „kein Tor“ und bestätigte diese Entscheidung auch nach Studium des Videobeweises. Damit mussten die Niederbayern nach einem katastrophalen ersten Drittel mit einem Rückstand von drei Toren in die Kabine gehen.
Als die Schwenninger im Mittelabschnitt wieder komplett waren, musste Bugl gegen den auf- und davoneilenden Chris Brown eingreifen. Auf der anderen Seite zögerte Matt Bradley vor Eriksson zu lange und ließ sich den Puck vom Schläger klauen. Zwei Minuten später legte Mark Zengerle auf Michael Clarke zurück, dessen Direktabnahme aber am Pfosten vorbeistrich. Nur kurze Zeit darauf brachte Mike Connolly die Tigers doch auf die Anzeigentafel: Nach einem Bully in der Offensivzone reagierte der quirlige Straubinger am schnellsten, schloss mit der Rückhand ab und traf durch die Beine von Schwenningens Torhüter (24. Min.). Endlich waren die Gäste aus der Gäubodenstadt im Spiel angekommen. Nach einer Ablage von Parker Tuomie schloss Sandro Schöberger ab, traf aber nur den Goalie. Der Schuss von Marcel Brandt verfehlte das Tor. Im Gegenzug eröffnet sich für Zach Senyshyn die Gelegenheit auf einen Konter, Bugl blieb jedoch Sieger in diesem Duell. Damit übernahmen die Hausherren das Zepter wieder. Alex Trivellato versuchte, einem Schuss noch die entscheidende Richtungsänderung mitzugeben – die Hartgummischeibe landete aber im Fangnetz. Mehr Erfolg war Tyson Spink beschieden, der einen Distanzschuss von Ben Marshall abfälschte und den alten Abstand wieder herstellte (32. Min.). Zudem musste Nick Mattinen kurz darauf für zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Die folgende Unterzahlsituation überstanden die Tigers jedoch schadlos. In den verbleibenden Minuten des zweiten Drittels bemühten sich die Niederbayern zwar redlich, konnten aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen und lagen somit weiter mit drei Toren im Hintertreffen.
Beinahe Duplizität der Ereignisse beim Start ins Schlussdrittel: Wiederum zog Johannes Huß nach wenigen gespielten Sekunden einfach ab, diesmal war Florian Bugl aber auf dem Posten. Nach anderthalb Minuten ließ Nick Mattinen den Puck für Mark Zengerle liegen, nach kurzem Gewühl vor seinem Tor konnte Eriksson das Spielgerät sichern. Mario Zimmermann probierte es mit einem verdeckten Schuss – auch hier behielt Eriksson die Oberhand. Justin Scott verzog einen Schuss aus der Drehung. Mitten in diese Drangphase hinein leisteten sich die Tigers wieder einen Scheibenverlust in der Defensive, Daryl Boyle konnte Bugl aber nicht überwinden. JC Lipon und Will Weber bekamen sich in die Haare und mussten für fünf Minuten zum Abkühlen. Da Lipon von den Unparteiischen als Urheber des Streits ausgemacht wurde, kamen für ihn zusätzlich zwei Minuten auf die Uhr. Er hatte noch kaum auf der Sünderbank Platz genommen, da schlug es auch schon hinter Bugl ein. Chris Brown zog ab, Bugl war die Sicht verstellt – 5:1 (47. Min.). In der Folge neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken, allerdings boten sich auch noch einige gute Einschussmöglichkeiten für die Gastgeber. Den Konter von Will Weber unterband Nick Mattinen im letzten Moment (53. Min.). Alex Trivellato und im Nachschuss Philip Feist blieben an Florian Bugl hängen. Straubing hatte sich zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger in sein Schicksal ergeben und richtete die Gedanken wohl schon auf Spiel drei am Freitag. Jedenfalls tat sich über die verbleibende Spielzeit nicht mehr viel, das Spiel endete mit 1:5 aus Sicht der Tigers.
Co-Trainer Rob Leask machte nach dem Spiel hauptsächlich die zugelassenen Turnover und die lautstarken Schwenninger Fans als Gründe für die Niederlage aus.
Ausblick
Spiel drei der Best-of-seven-Serie zwischen den Straubing Tigers und den Schwenninger Wild Wings findet am Freitag in Straubing statt (22.03.2024, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing), das vierte Viertelfinalspiel am kommenden Sonntag bestreiten die Tigers wieder auswärts (24.03.2024, 19:00 Uhr, Helios-Arena, Villingen-Schwenningen). Das fünfte Viertelfinalspiel wird am Dienstag in einer Woche in Straubing ausgetragen (26.03.2024, Bullyzeit noch nicht bekannt, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Sofern nötig, sind die weiteren Viertelfinal-Spiele für 28. (auswärts) und 30. März (heim) terminiert, die Bullyzeiten werden dann entsprechend veröffentlicht.
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Das kommende Playoff-Heimspiel ist bereits ausverkauft, die Stadionkassen öffnen daher nicht mehr. Informationen bezüglich des Kartenverkaufs für Spiel fünf werden im Laufe des morgigen Mittwochs über die bekannten Kanäle der Straubing Tigers kommuniziert. Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden.
Schwenninger Wild Wings vs. Straubing Tigers 5:1 (3:0, 1:1, 1:0)
Tore: 1:0 (00:16) Huß J. (Hungerecker P., Senyshyn Z., EQ); 2:0 (01:17) Spink Tyl. (Marshall B., EQ); 3:0 (10:34) Hungerecker P. (EQ); 3:1 (23:14) Connolly M. (Lipon J., Scott J., EQ); 4:1 (31:58) Spink Tys. (Marshall B., Spink Tyl., EQ); 5:1 (46:07) Brown C. (Larkin T., Spink Tys., PP1).
Schwenninger Wild Wings: Eriksson (Brenner) – Marshall, Weber, Bassen, Olimb, Feist – Boyle, Huß, Brown, Pfaffengut, Neumann – Larkin, Trivellato, Uvira, Spink Tyl., Spink Tys. – Dziambor, Senyshyn, Platzer, Hungerecker.
Straubing Tigers: Bugl (Dietl) – Samuelsson, Braun, Connolly, Samanski, Lipon – Zimmermann, Brandt, Schönberger, Brunnhuber, Tuomie – Klein, Mattinen, Clarke, Zengerle, Sheehy – Lampl, Fonstad, Scott, Bradley.
Strafen: Schwenningen: 13 Minuten – Straubing: 17 Minuten
Zuschauer: 5.080 (ausverkauft)
Schiedsrichter: R. Anderson / S. Hunnius
Spielstätte: Helios Arena, Villingen-Schwenningen