Die Straubing Tigers haben in einem Nachholspiel am Dienstagabend die Adler Mannheim mit 2:1 nach Penaltyschießen bezwungen. Im ersten Drittel gerieten die Niederbayern zwar in Rückstand und bissen sich in der Folge am starken Mannheimer Goalie Felix Brückmann ein ums andere Mal die Zähne aus. Im Schlussabschnitt sorgte Mario Zimmermann nach einer sehenswerten Kombination schließlich doch für den Ausgleich. Den Zusatzpunkt sicherte sich Straubing mit Treffern von Danjo Leonhardt und Elis Hede im Penaltyschießen.
Ausgangslage
Im ersten Heimspiel nach der Spengler Cup-Pause empfingen die Straubing Tigers die Adler Mannheim. Der direkte Vergleich beider Teams spricht eine deutliche Sprache: Von insgesamt 79 DEL-Begegnungen konnten die Niederbayern nur 28 gewinnen. Auch die beiden bisherigen Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit entschieden die Kurpfälzer zu ihren Gunsten.
Die Straubing Tigers hatten keine verletzten Spieler zu beklagen. Nicht zum Einsatz kamen Nicolas Geitner, Alex Green und Marcel Müller. Im Tor bekam diesmal Florian Bugl den Vorzug vor Zane McIntyre.
Bei den Adlern Mannheim fehlten die Langzeitverletzten Ryan MacInnis und Samuel Soramies. Außerdem waren Lukas Kälble und Jordan Szwarz nicht mit von der Partie. Im Tor der Adler setzte Cheftrainer Dallas Eakins auf Felix Brückmann.
Spiel
Zu Beginn des Spiels sahen sich die Straubing Tigers in die eigene Defensivzone gedrängt – offensive Aktionen waren Mangelware. Die erste bessere Chance eröffnete sich für die Gäste bei einem Zwei-auf-Eins, den Kris Bennett nach Puckeroberung an der Mittellinie selbst abschloss. Florian Bugl im Tor der Tigers hatte aber rechtzeitig den Winkel verkürzt und konnte parieren. Erst in der fünften Spielminute tauchten die Niederbayern gefährlich vor Felix Brückmann auf: Josh Samanski versuchte es aus spitzem Winkel, aber auch hier war die Ecke rechtzeitig zu. John Gilmour gab wenig später einen Schuss vom Bullypunkt aus ab, den Luke Esposito unmittelbar vor dem Tor noch abfälschte. Florian Bugl aber reagierte glänzend und parierte mit dem Schoner. Auf Seiten der Tigers feuerte Skyler McKenzie einen Distanzschuss von der blauen Linie ab, der von Tim Brunnhuber abgefälscht wurde, jedoch ebenfalls nicht den Weg ins Tornetz fand (10. Min.). Als Nick Cicek wegen Beinstellens auf die Strafbank wanderte, hatten die Tigers das erste Mal Überzahl, fanden aber nie so recht in ihre Aufstellung. So verpuffte diese Gelegenheit ungenutzt. Eine Puckeroberung an der Hintertorbande nutzten die Gäste zum Führungstreffer: Den ersten Schuss konnte Florian Bugl noch abwehren, im Nachschuss war Yannick Proske erfolgreich (16. Min.). Das zweite Powerplay für die Hausherren war schnell wieder beendet, da sich Philip Samuelsson einen Stockschlag leistete. Ihrerseits in Überzahl ließen die Mannheimer den Puck gut laufen, kamen allerdings nicht zu einem weiteren Torerfolg. Unmittelbar vor Drittelende hatten die Straubinger die Chance zum Ausgleich, als Tim Brunnhuber scharf vor das Tor passte, wo JC Lipon lauerte. Felix Brückmann brachte aber rechtzeitig den Schoner dazwischen und auch den Rebound konnte JC Lipon nicht verwerten (20. Min.). So ging es mit einem Rückstand von 0:1 in die erste Pause.
Gleich in der ersten Minute des Mittelabschnitts stand Florian Bugl erneut im Mittelpunkt des Geschehens, als Stefan Loibl völlig allein vor ihm auftauchte. Im letzten Moment konnte der Straubinger Goalie den Puck noch am Tor vorbei lenken. Mit einer schönen Einzelaktion tankte sich Josh Samanski im gegnerischen Drittel durch, brachte jedoch nicht mehr genug Druck hinter seinen Schuss. Die Tigers setzten nun vermehrt im Angriff Akzente – allerdings zu Lasten der Defensive, wo die Adler immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen kamen. Kurz nacheinander hatte Tim Brunnhuber zweimal ausgezeichnete Gelegenheiten, allein Felix Brückmann hatte etwas gegen den Straubinger Ausgleichstreffer (28. Min.). Als Matthias Plachta Josh Samanski am Kopf traf, musste er zwei Minuten von der Strafbank aus zuschauen. Samanski wurde behandelt, konnte aber wenig später wieder mitwirken. In ihrem dritten Powerplay brachten die Niederbayern viele Scheiben zum Tor. Taylor Leier und Josh Samanski scheiterten aus aussichtsreicher Position an Felix Brückmann. Daniel Fischbuch war der Nächste, der in die Kühlbox musste. Hier hatte JC Lipon eigentlich schon das leere Tor vor sich, das Spielgerät versprang aber unglücklich, sodass er es nicht unter Kontrolle bringen konnte (34. Min.). So blieb auch diese Überzahlsituation letztlich ungenutzt. Nelson Nogier verfehlte mit seinem Distanzschuss das Mannheimer Gehäuse knapp. Zwei Zeigerumdrehungen später traf Mike Connolly lediglich die Querlatte. Kristian Reichel konnte sich kurze Zeit darauf nur mit einem Stockschlag behelfen und bekam dafür zwei weitere Strafminuten aufgebrummt. Wieder lief der Puck gut durch die Straubinger Reihen, wieder verbuchte man einige gute Abschlüsse – und wieder war Felix Brückmann nicht zu bezwingen. Daher lautete der Spielstand nach dem zweiten Drittel weiterhin 0:1 aus Sicht der Gastgeber.
Im Schlussdrittel neutralisierten sich beide Teams zunächst, gefährlichere Abschlüsse waren nicht zu verzeichnen. Stefan Loibl setzte sich im Laufduell mit Mario Zimmermann durch, den Schuss entschärfte Florian Bugl (47. Min.). Dann fälschte Josh Samanski einen Schuss von JC Lipon ab, der knapp am Tor vorbeistrich. Als Tim Fleischer Mario Zimmermann mit guter Übersicht in Szene setzte, war der Bann endlich gebrochen: Felix Brückmann kam nicht mehr rechtzeitig und der Puck fand den Weg in die Maschen zum längst verdienten, vielumjubelten Ausgleich (48. Min.). In der Folge zog Mannheim das Tempo an und beschäftigte Straubings Defensivabteilung. Nach einem gebrochenen Schläger tauchte Maximilian Heim unverhofft vor Florian Bugl auf, dieser behielt jedoch die Oberhand. Auch Eric Uba und auf der Gegenseite Justin Braun fanden mit Distanzschüssen jeweils im Goalie ihren Meister. Elis Hede hatte dreieinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den Führungstreffer auf dem Schläger – wieder war Felix Brückmann die Endstation. Dies war der Auftakt zu einer spannenden Schlussphase, in der vor allem die Mannheimer den Ton angaben. Tom Kühnhackl konnte einen Querpass nicht verwerten und verfehlte das Tor knapp. Marcel Brandts Onetimer nach gewonnenem Bully hielt der Mannheimer Schlussmann (60. Min.). Da kein weiterer Treffer fiel, ging das Spiel in die Verlängerung.
Justin Scott hätte nach drei gespielten Minuten in der Overtime für die Entscheidung sorgen können, wieder wurde nur das Gestänge getroffen. Auf der anderen Seite musste Florian Bugl Kopf und Kragen riskieren, um den Puck abzuwehren. Kurz vor der Schlusssirene hatte Daniel Fischbuch noch einmal die Chance, mit einem Alleingang für den Siegtreffer zu sorgen, wurde aber gerade noch rechtzeitig im Abschluss gestört. Nach der Verlängerung stand es weiterhin 1:1 unentschieden, somit wurde die Vergabe des Zusatzpunkts im Penaltyschießen ermittelt.
Auf Seiten der Straubing Tigers trafen Danjo Leonhardt und Elis Hede, während Florian Bugl die Penalties von Luke Esposito und Marc Michaelis hielt. Der zweite Punkt blieb also am Pulverturm.
Ausblick
Weiter geht es für die Straubing Tigers am Freitag mit einem Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG (10.01.2025, 19:30 Uhr, PSD BANK DOME, Düsseldorf). Zahlreiche Anhänger aus Iserlohn werden am kommenden Sonntag im Eisstadion am Pulverturm erwartet, denn die Roosters werden von einem Fan-Sonderzug begleitet (12.01.2025, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am darauffolgenden Mittwoch reisen die Niederbayern in den hohen Norden, wo sie von den Fischtown Pinguins Bremerhaven empfangen werden (15.01.2025, 19:30 Uhr, Eisarena am Wilhelm-Kaisen-Platz, Bremerhaven).
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://tickets.tigershockey.de/ sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Adler Mannheim 2:1 n.P. (0:1, 0:0, 1:0, 0:0, 1:0)
Tore: 0:1 (15:32) Proske Y. (EQ); 1:1 (47:48) Zimmermann M. (Fleischer T., Nogier N., EQ); 2:1 (65:00) Leonhardt D. (GWS).
Straubing Tigers: Bugl (McIntyre) – Brandt, Braun, Leier, Leonhardt, St. Denis – Zimmermann, Daschner, McKenzie, Brunnhuber, Clarke – Klein, Nogier, Connolly, Samanski, Lipon – Samuelsson, Hede, Scott, Fleischer.
Adler Mannheim: Brückmann (Tiefensee) – Gawanke, Cicek, Fischbuch, Loibl, Heim – Gilmour, Jokipakka, Hännikäinen, Reichel, Bennett – Fohrler, Leslie, Uba, Michaelis, Kühnhackl – Pilu, Proske, Esposito, Plachta.
Strafen: Straubing: 4 Minuten – Mannheim: 12 Minuten
Zuschauer: 4.622
Schiedsrichter: R. Anderson / A. Schrader
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing