Vor ausverkauftem Haus verloren die Straubing Tigers am Dienstagabend auch ihr zweites Achtelfinalspiel gegen Frölunda Göteborg und schieden damit aus der Champions Hockey League aus. Die 4480 Zuschauer erlebten eine sehr unterhaltsame, ausgeglichene Partie und feierten die Tigers-Mannschaft trotz der knappen 2:3-Niederlage mit Standing Ovations.
Ausgangssituation
Trotz der lautstarken Unterstützung von rund 300 Tigers-Fans setzte es für die Straubinger vor einer Woche im CHL-Achtelfinal-Hinspiel gegen Frölunda Göteborg eine klare 0:4-Niederlage. Somit stand Straubing im Rückspiel am heimischen Pulverturm vor einer wahrlich schweren Aufgabe gegen den schwedischen CHL-Rekordsieger. Das Team von Trainer Roger Rönnberg holte in den vergangenen sechs Spielzeiten viermal den CHL-Titel, zuletzt 2020. Wollten die Tigers am Dienstagabend doch noch ins CHL-Viertelfinale einziehen, mussten die Niederbayern der Strafbank fern bleiben, aber auch mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor an den Tag legen, als zuletzt gezeigt.
Bei den Straubing Tigers fehlten Garrett Festerling, Adrian Klein, Yannik Valenti, Philipp Dietl, Cody Lampl und Yuma Grimm. Bei Frölunda Göteborg waren Filip Hasa und Joel Ratkovic Berndtsson nicht dabei.
Spielverlauf
Straubing startete sehr engagiert in die Partie. Göteborg verteidigte aber konsequent und ließ kaum Chancen zu. So dauerte es bis zur 3. Minute, ehe die Tigers zu ihrer ersten guten Möglichkeit kamen: Jason Akeson passte aus spitzem Winkel vor das Tor, aber Tim Brunnhuber zielte knapp daneben. Auf Straubinger Seite klärte Nationalverteidiger Marcel Brandt im letzten Moment vor dem vor dem Tor lauernden Jan Mursak (5. Min.). Im Gegenzug scheiterten Mike Connolly und Stephan Daschner an Frederik Dichow im schwedischen Tor. In der 8. Minute prüfte Andreas Borgman mit einem Schuss von der blauen Linie erstmals Hunter Miska, der nach rund vierwöchiger Verletzungspause wieder das Straubinger Tor hütete.
In der 13. Minute sorgten Jere Innala sowie erneut Mursak für viel Verkehr vor dem Tigers-Tor, aber Miska blieb Herr der Lage. Nur eine Minute später erhielten Straubings Offensivbemühungen einen Dämpfer: Loui Eriksson passte auf den CHL-Topscorer Ryan Lasch, der keine Mühe hatte freistehend die Führung für die Gäste zu erzielen. Doch Straubing konterte umgehend: Akeson spielte Brandon Manning schön frei, der mit einem trockenen Schuss über die Fanghand von Dichow den Ausgleich erzielte (16. Min.). Straubing schöpfte nun neuen Mut. So scheiterte Parker Tuomie gleich nach dem folgenden Bully aus kurzer Distanz am Göteborger Torhüter. Kurz vor Drittelende stürmte Tim Brunnhuber auf das schwedische Tor zu, wurde aber von zwei Verteidigern am Schuss gehindert. Daraus entspann sich ein Gerangel zwischen mehreren Spielern, in dessen Folge Manning eine Zwei-Minuten-Strafe wegen eines Cross-Checks aufgebrummt bekam. Die Tigers mussten somit das zweite Drittel in Unterzahl beginnen.
Im Powerplay kam Frölunda HC zu guten Chancen durch Innala, der aber knapp am Straubinger Tor vorbeizielte, sowie Filip Johansson, dessen Schuss von Miska mit dem Schoner abgewehrt wurde. Kaum wieder komplett scheiterte Taylor Leier aus spitzem Winkel an Dichow und bei Daschners Schuss war der Pfosten im Weg (23. Min.). In der 26. Minute musste Travis St. Denis wegen übertriebener Härte in die Kühlbox. Frölunda HC konnte den Vorteil allerdings nicht nutzen, denn im folgenden Bully verlor Göteborgs Kapitän Joel Lundqvist seinen Helm und wurde wegen unvollständiger Ausrüstung ebenfalls auf die Strafbank geschickt. Gleich darauf leistete sich Andreas Borgman einen Check gegen den Kopf von Marcel Brandt und wurde dafür mit einer Matchstrafe belegt.Im folgenden Vier-gegen-drei-Überzahlspiel kam Straubing kaum gefährlich vor das schwedische Tor. Als St. Denis wieder zurückkam, erzielte Brandt bei fünf gegen drei mit einem Schlagschuss über die Stockhand von Dichow die 2:1-Führung (28. Min.). Straubing spielte noch weitere drei Minuten in Überzahl, doch trotz Chancen durch Brandt, Akeson und Manning wollte kein weiteres Tor gelingen. Wieder komplett fuhr der auffällige Jan Mursak einen Konter, wurde aber von Mario Zimmermann unfair gestoppt (33. Min.). Im folgenden Powerplay hatte Frölunda zwar gute Möglichkeiten durch Jacob Nilsson und Loui Eriksson, der Ausgleich sollte aber nicht gelingen. Auf der Gegenseite scheiterten Taylor Leier und Travis Turnbull (35./37. Min.). Die mangelhafte Chancenverwertung wurde prompt bestraft: Anders Grönlunds verunglückter Schuss gelangte zu Patrik Carlsson, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, Miska zu überwinden (38. Min.). In der letzten Minute vor der Drittelpause holte Christian Folin den durchgebrochenen St. Denis von den Beinen und musste dafür zwei Minuten auf die Strafbank. Zudem gerieten sich Innala und Leier in die Haare und mussten beide wegen übertriebener Härte ebenfalls in die Kühlbox.
In der 44. Minute scheiterte Anders Grönlund zunächst von der blauen Linie an Miska. Gleich darauf stand er erneut völlig frei, traf aber den Puck nicht richtig. Auf der Gegenseite ging Leiers Schuss knapp am Pfosten vorbei und JC Lipon schlug über die Scheibe (48./49. Min.). In den Schlussminuten des letzten Drittels ging es munter hin und her. So scheiterten der langjährige NHL-Verteidiger Christian Folin sowie Tom Nilsson an Miska, Mark Zengerle traf auf der anderen Seite den Puck nicht richtig. In der 55. Minute gab es nochmals ein Powerplay, da Anthony Greco Mike Connolly von den Beinen holte. Tom Pokel riskierte nun alles und nahm Miska zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Doch die Aktion ging nach hinten los: Marcel Brandts Rückpass auf Lipon landete zur 2:3-Führung im eigenen Tor (57. Min.). Da es aber im Eishockey bekanntlich keine Eigentore gibt, wurde der Treffer dem Göteborger Goalie Frederik Dichow gutgeschrieben, der von der Gästemannschaft zuletzt am Puck war. Unmittelbar darauf traf Stephan Daschner Anthony Greco mit dem Schläger im Nacken und musste daraufhin mit Matchstrafe vom Eis. Sein Gegenspieler musste verletzt in die Kabine geführt werden. Trotz der nun unvermeidlichen Niederlage feierten die Tigers-Fans ihr Team in den letzten Minuten mit Standing Ovations.
Ausblick
In der DEL stehen nun zunächst zwei Auswärtsspiele an. Am Donnerstag reisen die Straubing Tigers nach Frankfurt (24.11.2022, 19:30 Uhr, Eissporthalle Frankfurt). Am Sonntag treten die Tigers gegen die Augsburger Panther an (27.11.2022, 16:30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion, Augsburg). Kommenden Mittwoch geht es am heimischen Pulverturm mit einer Partie gegen die Pinguins Bremerhaven weiter (30.11.2022, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).
Ticketing
Tickets können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Außerdem können an den Stadionkassen ab 90 Minuten vor Spielbeginn Tickets für die Heimspiele der Straubing Tigers erworben werden.
Übertragung
Die Partien der DEL am kommenden Wochenende werden live bei MagentaSport übertragen, im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Straubing Tigers vs. Frölunda HC 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)
Tore: 0:1 (13:34) Ryan Lasch (Nicklas Lasu, Loui Eriksson, EQ); 1:1 (15:33) Brandon Manning (Jason Akeson, EQ); 2:1 (28:02) Marcel Brandt (Taylor Leier, PP2); 2:2 (37:12) Patrik Carlsson (Anders Grönlund, Ryan Lasch, EQ); 2:3 (56:22) Frederik Dichow (SH1)
Straubing Tigers: Miska (Bugl) – Kohl, Brandt, Lipon, Adam, Tuomie – Scheid, Manning, Akeson, Connolly, Samanski – Daschner, Bourque, Turnbull, Brunnhuber, Schönberger – Eckl, Zimmermann, St. Denis, Zengerle, Leier
Frölunda HC: Dichow (L. Johansson) – Borgman, Folin, Carlsson, Lundqvist, Friberg – Lindbohm, F. Johansson, Eriksson, Nässén, Lasch – Grönlund, T. Nilsson, Innala, Mursak, Greco – P. Johansson, Born, J. Nilsson, Lasu, Rosseli-Olsen
Strafen: Straubing: 33 Minuten – Frölunda HC: 33 Minuten
Zuschauer: 4.480 (ausverkauft)
Schiedsrichter: D. Pražák (CZE) / J. Šindel (CZE)
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm