Die Straubing Tigers mussten sich am Mittwochabend den Nürnberg Ice Tigers geschlagen geben. Den Niederbayern gelang es letztlich zu selten, sich gegen die Hintermannschaft entscheidend durchzusetzen und zwingende Torchancen herauszuarbeiten. Bereits am Freitag bekommen die Tigers die Gelegenheit zur Revanche.
Ausgangslage
Die Straubing Tigers sind nach dem überzeugenden 6:2-Heimerfolg gegen die Iserlohn Roosters am Sonntag auf Platz zehn der Tabelle vorgerückt. Einen Platz darüber stehen die Nürnberg Ice Tigers mit 18 Punkten aus 13 Spielen. Das Team um Topscorer Evan Barratt zeigte sich zuletzt in guter Form und erarbeitete sich Siege gegen die Schwenninger Wild Wings und Grizzlys Wolfsburg. Das erste Aufeinandertreffen zwischen Straubing und Nürnberg endete im Oktober mit einem knappen Sieg nach Penaltyschießen für die Niederbayern.
Tigers-Trainer Tom Pokel musste weiterhin auf den verletzten Kapitän Mike Connolly verzichten. Nicolas Geitner, Tim Brunnhuber und Alex Green standen als überzählige Spieler nicht im Aufgebot. Das Tor der Hausherren hütete Zane McIntyre.
Bei den Gästen musste Cheftrainer Mitch O’Keefe auf die verletzten Maximilian Merkl, Jeremy McKenna und Jake Ustorf verzichten. Im Gästetor startete Leon Hungerecker.
Spiel
Die Tigers starteten schwungvoll in die Partie. Nur wenige Sekunden waren gespielt, als Travis St. Denis, Josh Samanski und Elis Hede die ersten Schüsse auf das Tor von Leon Hungerecker abfeuerten. Ersterer zielte knapp am Pfosten vorbei, bei seinen Teamkollegen war beim Nürnberger Goalie Endstation. In der sechsten Minute visierte Justin Scott das Nürnberger Toreck an, aber Hungerecker war mit der Stockhand zur Stelle. In der siebten Minute bekam Marcel Brandt wegen eines Bandenchecks eine kleine Strafe aufgebrummt. Samuel Dove-McFalls zog in Überzahl aus kurzer Distanz ab und Straubings Goalie Zane McIntyre hatte erstmals in der Partie die Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Die beste Chance hatten in diesem ersten Powerplay aber die Straubinger durch einen Konter von Samanski. Die folgenden Spielminuten verliefen vergleichsweise ereignisarm. Erst in der 16. Minute feuerte JC Lipon wieder einen gefährlichen Schuss auf das Nürnberger Tor ab. Aber Hungerecker war erneut auf dem Posten. Im direkten Gegenzug fuhren die Gäste einen Konter und Charlie Gerard schob den Puck durch die Schoner von McIntyre ins Tor. Die Schiedsrichter entschieden auf dem Eis auf „kein Tor“ und blieben auch nach dem Videobeweis bei dieser Entscheidung. Der Stürmer hatte beim Torschuss McIntyre mit dem Ellbogen am Helm getroffen. Nur Sekunden später machte es Cole Maier bei einem nahezu identischen Spielzug besser und schob diesmal den Puck fair am Straubinger Goalie vorbei ins Tor (16:30). Und wiederum nur Sekunden später fuhr Evan Barratt in Penaltymanier alleine auf McIntyre zu, aber der Straubinger Goalie klärte stark. Zwei Minuten vor Drittelende leistete sich Owen Headrick ein Beinstellen, sodass nun auch die Niederbayern zu ihrem ersten Powerplay kamen. Es blieb aber bei einem gefährlichen Schuss von Marcel Brandt von der blauen Linie. So ging es mit einer knappen Nürnberger Führung in die erste Pause.
Das zweite Drittel begann mit einem Torschuss von Maier, der in der Vorwärtsbewegung einen Straubinger Pass abfing, aber der Puck war eine sichere Beute von McIntyre. Gleich darauf kamen Danjo Leonhardt und Tim Fleischer in eine aussichtsreiche Schussposition, brachten den Puck aber nicht an Hungerecker vorbei. Besser machte es gleich darauf Eugen Alanov. Ein Schuss von Owen Headrick wurde von Ryan Stoa abgefälscht und wäre eigentlich am Straubinger Tor vorbei gegangen. Der Puck sprang jedoch an den Schlittschuh von Alanov und von dort über die Linie – 0:2 (22:54)! In der Folge scheiterten Gerard auf der einen und Michael Clarke auf der anderen Seite an den gegnerischen Torhütern. Ein Foul von Julius Karrer an Samanski (Beinstellen) führte zur zweiten Überzahlsituation für Straubing in diesem Spiel. Eine Riesenchance hatte dabei Samanski. Sein Puck rutschte zwar Hungerecker durch die Schoner, blieb dann aber nur Zentimeter vor der Linie liegen, ehe Headrick ihn für seinen geschlagenen Goalie sichern konnte. Zwei Minuten vor Drittelende musste Ryan Stoa wegen Stockschlags in die Kühlbox. Die Tigers kamen zwar schnell in die Powerplay-Aufstellung und bewegten gut den Puck in ihren Reihen, Torschüsse blieben aber Mangelware.
Die Tigers mühten sich im letzten Drittel redlich, rannten sich aber immer wieder in der Nürnberger Hintermannschaft fest und bei den wenigen Torschüssen, u. a. von Philip Samuelsson und Michael Clarke, war Hungerecker weiterhin ein sicherer Rückhalt für die Gäste. Die Franken setzten zwar immer wieder Nadelstiche, aber McIntyre ließ keine weiteren Treffer zu. Es dauerte bis zur 55. Minute, bis endlich aus Straubinger Sicht der Bann gebrochen war: Samuelsson erzielte sein drittes Saisontor. Der Verteidiger schoss von der Grundlinie aus an den Pfosten. Von dort sprang der Puck gegen den Rücken von Hungerecker und dann ins Tor (54:07). Nur 80 Sekunden später machte Gerard die aufkeimende Hoffnung des Tigers-Anhangs bereits wieder zunichte und stellte den alten Zwei-Tore-Rückstand wieder her. Den Schuss von Barrett und den Nachschuss von Willi Graber konnte McIntyre noch abwehren. Dann schnappte sich jedoch Gerard den Puck, umkurvte McIntyre und schob zum 1:3 ein (55:27). Knapp drei Minuten vor Ende nahm Tom Pokel eine Auszeit und nahm seinen Torwart vom Eis. Doch die Tigers verloren schnell den Puck und Barratt traf zum 1:4-Endstand ins leere Tor (57:19). Scott und Josef Eham lieferten sich Sekunden vor Schluss noch einen kurzen Faustkampf und wurden beide dafür in die Kabine geschickt. Auf den Ausgang des Spiels hatten dies aber keinen Einfluss mehr.
Ausblick
Die Straubing Tigers haben vor der Deutschland Cup-Pause noch zwei Spiele zu bestreiten. Am Freitag kommt es erneut zum Duell zwischen Niederbayern und Franken (01.11.2024, 16:30 Uhr, ARENA NÜRNBERGER Versicherung, Nürnberg). Kommenden Sonntag geht es gegen die Düsseldorfer EG (03.11.2024, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Die Spiele der Champions Hockey League werden live bei Sportdeutschland.tv übertragen, zusätzlich zeigt MagentaSport ausgewählte Partien. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://tickets.tigershockey.de/ sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Nürnberg Ice Tigers 1:4 (0:1, 0:1, 1:2)
Tore: 0:1 (16:30) Maier C. (Karrer J., Dove-McFalls S., EQ); 0:2 (22:54) Alanov E. (Stoa R., Headrick O., EQ); 1:2 (54:07) Samuelsson P. (Brandt M., EQ); 1:3 (55:27) Gerard C. (EQ); 1:4 (57:19) Barratt E. (Gerard C., Graber W., EQ-EN).
Straubing Tigers: McIntyre (Bugl, Seidel) – Samuelsson, Nogier, St. Denis, Samanski, Lipon – Brandt, Braun, Hede, Scott, McKenzie – Klein, Zimmermann, Leier, Leonhardt, Fleischer – Daschner, Fonstad, Müller Ma., Clarke
Nürnberg Ice Tigers: Hungerecker (Treutle) – Headrick, Weber, Kechter, Maier, Dove-McFalls – Shaw, Braun, Gerard, Graber, Barratt – Haiskanen, Karrer, Alanov, Stoa, Heigl – Böttner, Eham, Ribarik
Strafen: Straubing: 9 Minuten – Nürnberg: 11 Minuten
Zuschauer: 4791
Schiedsrichter: C. Schadewaldt / K. Hinterdobler
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing