Am Sonntagabend kam es am Straubinger Pulverturm zu einem Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten Mannheim und den Straubing Tigers (Rang 5). In einer spannenden und abwechslungsreichen Partie hatten die Adler nach Verlängerung knapp die Nase vorne.
Ausgangssituation
Neun Spiele vor Ende der Hauptrunde trafen die Straubing Tigers am Sonntagnachmittag auf den Tabellenzweiten Adler Mannheim. Gegen die Quadratestädter hatten die Straubinger bisher alle drei Partien dieser Saison knapp verloren. Beim letzten Aufeinandertreffen hatte David Wolf alle drei Tore zum 2:3-Endstand erzielt, der aber am Sonntag wegen einer Beinverletzung zuschauen musste. Außer Wolf fehlten im Team von Cheftrainer Bill Stewart zudem Nigel Dawes, Jordan Szwarz, Paul Mayer, Moritz Elias, Simon Thiel und Lean Bergmann.
Tigers-Coach Tom Pokel musste auf Yannik Valenti (Saisonende), Tim Brunnhuber, Cody Lampl, Trent Bourque, Yuma Grimm, Bastian Eckl sowie Neuzugang Mark Alt verzichten.
Spielverlauf
Die erste Chance auf Straubinger Seite hatte JC Lipon gleich in der ersten Minute, aber Felix Brückmann im Mannheimer Tor war durch dessen verdeckten Schuss nicht zu bezwingen. In der zweiten Minute kamen die Adler zu ihrer ersten Powerplay-Gelegenheit, da Mike Connolly wegen Bandenchecks auf die Strafbank musste. Noch ehe die Mannheimer Druck aufbauen konnten, klingelte es fast auf der anderen Seite. Travis St. Denis und Taylor Leier fuhren einen Konter, doch Leiers Rückhandschuss war erneut eine sichere Beute von Brückmann. Straubing blieb auch nach Ablauf der Strafzeit die aktivere Mannschaft – und wurde dafür belohnt: Lipon eroberte hinter dem Mannheimer Tor den Puck, spielte Doppelpass mit Jason Akeson und vollstreckte anschließend selbst mit der Rückhand (7. Min.). Sekunden nach dem Bully kamen Joseph Cramarossa und Ex-Tiger Stefan Loibl zu einer Großchance. Dabei lag der Puck für einen Moment frei vor dem leeren Straubinger Tor, doch Loibl wurde im letzten Moment abgedrängt. In der zwölften Minute musste Luke Adam wegen unnötiger Härte in die Kühlbox. Adam hatte kaum Platz genommen, da schlug der Puck auch schon im Straubinger Gehäuse ein. Gegen den Schuss von Markus Eisenschmid Schuss hatte Hunter Miska keine Chance, da ihm Borna Rendulić die Sicht verstellt hatte (12. Min.). Gleich darauf durften sich auch die Tigers im Powerplay versuchen, da Thomas Larkin wegen unnötiger Härte zuschauen musste. Trotz guter Gelegenheiten der Tigers verstrich das zweiminütige Überzahlspiel torlos. Eine Minute vor Drittelende gab es ein weiteres Straubinger Powerplay. Thomas Larkin war zum zweiten Mal der Verursacher – diesmal wegen Beinstellens. Die erneute Führung gelang aber in der verbleibenden Spielzeit des ersten Durchgangs nicht mehr.
Das zweite Drittel begann mit rund einer Minute Überzahl der Straubinger, die aber ergebnislos blieb. Die Tigers hielten nach Ablauf der Strafzeit den Druck hoch und kamen zu mehreren guten Chancen hintereinander, u. a. zweimal durch Mario Zimmermann in der 25. Minute. Gleich darauf tauchten Tim Wohlgemuth und Ryan MacInnis mutterseelenallein vor Miska auf, brachten den Puck aber nicht im Straubinger Kasten unter. Dann waren wieder die Tigers an der Reihe. Erst verpasste Mark Zengerle einen von St. Denis abgefälschten Schuss, dann war Parker Tuomie einen Schritt zu spät, um den Pass von Akeson zu verwerten. Auf der anderen Seite der Eisfläche war Miska bei den Schüssen von Matthew Donovan, Markus Eisenschmid und Matthias Plachta auf dem Posten (36./37. Min.). Kurz vor Drittelende kam Parker Tuomie zu einer weiteren Großchance. Joshua Samanski passte vor das Adler-Gehäuse auf seinen freistehenden Teamkollegen, der aber von Korbinian Holzer am Torschuss gehindert wurde. So blieb es auch nach 40 Minuten beim bis dahin gerechten 1:1. Turbulent wurde es nach der Drittelsirene, als es zu einem Gerangel kam, an dem bis auf die Torhüter alle Spieler auf dem Eis beteiligt waren. Auslöser war offenbar ein nicht geahndeter Stockschlag gegen Luke Adam.
Ins letzte Drittel startete Mannheim ohne Markus Eisenschmid sowie Straubing ohne Brandon Manning und St. Denis, die Strafen absitzen mussten. Da die Strafzeiten gegeneinander aufgerechnet wurden, wurde mit fünf gegen fünf weitergespielt. Zunächst scheiterten Tyler Gaudet und Jason Akeson jeweils am gegnerischen Torhüter, ehe den Adlern in der 45. Minute der Führungstreffer gelang: Matthias Plachta gewann an der Bande den entscheidenden Zweikampf und passte zurück zu Tim Wohlgemuth, der per Direktabnahme verwandelte (45. Min.). Gleich darauf konnte Benedikt Kohl den durchgebrochenen Tyler Gaudet nur durch ein Foul stoppen und musste wegen Haltens in die Kühlbox (47. Min.). Im folgenden Powerplay hätten die Adler beinahe ihre Führung ausgebaut, doch beim Schuss von Mark Katic rettete der Pfosten. In der 52. Minute versuchte Ryan MacInnis Hunter Miska auszutanzen, aber der Tigers-Goalie blieb Sieger. Sekunden später mussten Mike Connolly und Tim Wohlgemuth nach einem Gerangel an der Bande jeweils wegen unnötiger Härte auf die Strafbank, weswegen mit vier gegen vier weitergespielt wurde (53. Min.). Beide Teams wussten den Freiraum jedoch nicht zu nutzen. Zweieinhalb Minuten vor Schluss nahm Tom Pokel seinen Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis – und hatte mit dieser Maßnahme Erfolg! 57 Sekunden vor Ende gelang der Ausgleich. Der Schuss von JC Lipon rutschte Brückmann durch die Beine und trudelte in Zeitlupentempo Richtung Torlinie. Luke Adam stand goldrichtig und drückte ihn zum 2:2 über die Linie.
In der Verlängerung holte dann aber Mannheim den Extrapunkt. Ryan MacInnis überwand Tyler Miska mit einer schönen Einzelaktion.
Ausblick
Bereits am Donnerstag spielen die Straubing Tigers am heimischen Pulverturm gegen den Tabellenletzten Bietigheim Steelers (16.02.2023, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am kommenden Sonntag treffen die Tigers auf die Iserlohn Roosters (19.02.2023, 16:30 Uhr, Eissporthalle am Seilersee, Iserlohn) und am Mittwoch darauf auf die Schwenninger Wild Wings (22.02.2023, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).
Ticketing
Tickets können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Außerdem können an den Stadionkassen ab 90 Minuten vor Spielbeginn Tickets für die Heimspiele der Straubing Tigers erworben werden.
Übertragung
Die Partien der DEL werden live bei MagentaSport übertragen, im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Straubing Tigers vs. Adler Mannheim 2:3 n. V. (1:1, 0:0, 1:1, 0:1)
Tore: 1:0 (06:35) JC Lipon (Luke Adam, EQ); 1:1 (11:43) Markus Eisenschmid (Joonas Lehtivuori, Borna Rendulić, PP1); 1:2 (43:56) Tim Wohlgemuth (Matthias Plachta, EQ); 2:2 (59:03) Luke Adam (JC Lipon, EQ-EA); 2:3 (62:40) Ryan MacInnis (Borna Rendulić, Thomas Larkin, EQ)
Straubing Tigers: Miska (Bugl) – Manning, Scheid, Leier, Zengerle, St. Denis – Zimmermann, Daschner, Tuomie, Samanski, Akeson – Brandt, Kohl, Connolly, Adam, Lipon – Klein, Schönberger, Festerling, Turnbull
Adler Mannheim: Brückmann (Tiefensee) – Holzer, Lehtivuori, Katic, Loibl, Cramarossa – Larkin, Pilu, Krämmer, Jentzsch, Akdağ – Reul, Donovan, Plachta, Gaudet, Wohlgemuth – Dziambor, Rendulić, MacInnis, Eisenschmid
Strafen: Straubing: 22 Minuten – Mannheim: 10 Minuten
Zuschauer: 4485 (ausverkauft)
Schiedsrichter: K. Hinterdobler / A. Schrader
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm