Die Straubing Tigers verloren am Freitagabend deutlich mit 2:6 gegen die Adler Mannheim. Die Niederbayern haderten erneut mit ihrer Chancenverwertung und brachten sich zudem durch viele Fehlpässe immer wieder in Bedrängnis. Zwei Mannheimer Überzahltore im zweiten Drittel brachten die Tigers auf die Verliererstraße. Kris Bennett erzielte für die Adler vier Treffer.
Ausgangslage
Die Straubing Tigers hatten am vergangenen Wochenende eine fünf Spiele währende Niederlagenserie in der DEL mit einem 2:1-Erfolg gegen die Schwenninger Wild Wings beendet. Mit sechs Punkten aus sieben Spielen standen die Niederbayern damit vor der Partie gegen Mannheim auf Platz 12 der Tabelle. Am Dienstag folgte dann allerdings eine schmerzliche 1:4-Schlappe in der Champions Hockey League gegen den polnischen Vertreter Oswiecim.
Das Gästeteam um Ex-Tiger Stefan Loibl und Stanley Cup-Sieger Tom Kühnhackl steht mit elf Punkten aus sechs Spielen auf dem sechsten Rang. Nach Siegen gegen Nürnberg und Augsburg setzte es aber am vergangenen Sonntag eine bittere 1:3-Heimniederlage gegen den ERC Ingolstadt.
Im Tor der Hausherren bekam Zane McIntyre den Vorzug vor Florian Bugl.
Bei den Gästen konnte Cheftrainer Dallas Eakins nicht auf Samuel Soramies (Gehirnerschütterung), Felix Brückmann, Ryan MacInnis, Paul Mayer (alle Reha bzw. Aufbautraining) zurückgreifen. Auch Eric Uba und Dustin Willhöft standen nicht im Aufgebot der Adler. Im Gästetor startete Arno Tiefensee.
Spiel
Die Hausherren starteten mit viel Schwung in die Partie und hatten gleich in der ersten Minute eine gute Gelegenheit durch einen Schuss von Interims-Kapitän Justin Braun, der aber von Arno Tiefensee im Mannheimer Kasten abgewehrt wurde. Auch Mario Zimmermann versuchte es aus der Distanz. John Gilmore hielt gerade noch rechtzeitig seinen Schläger dazwischen, um den Nachschuss von Elis Hede zu unterbinden. Es dauerte bis zur vierten Minute, ehe auch die Adler erstmals gefährlich vor Zane McIntyre auftauchten. Aber der Tigers-Goalie war gegen Matthias Plachta auf dem Posten. Kurz darauf war es dennoch passiert: Der Ex-Tiger Stefan Loibl schickte Kris Bennett auf die Reise, der den Puck zu seinem ersten Saisontor versenken konnte (04:40). Die Gäste blieben am Drücker und setzten sich im Straubinger Drittel fest. Erst ein Stürmerfoul von Marc Michaelis (Beinstellen) sorgte für Entlastung. Das folgende Powerplay nutzten die Tigers zum Ausgleich: Josh Samanski sah den freigelaufenen Justin Braun. Der verzögerte geschickt und traf platziert ins lange Eck (07:23). Der Torjubel war noch nicht einmal verhallt, als die Adler erneut in Führung gingen. Kris Bennett fing einen Straubinger Pass in der Vorwärtsbewegung ab und lief auf und davon. Auch vor McIntyre blieb der Adler-Stürmer cool und traf in Penalty-Manier zum 1:2 (07:48). In den folgenden Minuten gingen beide Teams etwas vom Gas und konzentrierten sich mehr auf die Defensivarbeit. So dauerte es bis zur zwölften Minute, bis Braun und Alex Green wieder zu guten Gelegenheiten kamen, aber beide scheiterten an Tiefensee. Ein Konter von Cole Fonstad wurde von zwei Adler-Verteidigern unterbunden. Die Adler blieben mit schnellen Kombinationen brandgefährlich und kamen in der 15. Minute durch Marc Michaelis und Luke Esposito zu einer Riesenchance. Der Puck rutschte McIntyre durch die Schoner, wurde aber durch Danjo Leonhardt gerade noch von der Linie gekratzt. Kurz vor Drittelende verpasste Taylor Leier den Ausgleich. Tim Fleischer passte von hinter dem Tor zu seinem zentral freistehenden Teamkollegen, der aber aus kurzer Distanz Tiefensee anschoss. So ging es mit einer knappen Mannheimer Führung in die erste Pause.
Wie schon im ersten Drittel kamen die Tigers auch im zweiten Durchgang mit viel Elan aus der Kabine – und wurden sogleich für ihren Einsatz belohnt: Adrian Klein nahm genau Maß und traf über die Fanghand von Tiefensee ins Eck (20:38). Sekunden nach dem Bully hatte JC Lipon bei einem Alleingang sogar die erstmalige Straubinger Führung auf dem Schläger, zielte aber knapp am Pfosten vorbei. Marcel Brandt traf mit seinem Gewaltschuss Tiefensees Schulter. In der 26. Minute musste Kristian Reichel wegen Beinstellens in die Kühlbox. Die Tigers ließen den Puck in ihrem zweiten Powerplay gut laufen, machten sich jedoch mit ungenauen Pässen selbst das Leben schwer. So blieben zwingende Torchancen aus. Nach Ablauf der zwei Minuten startete Reichel von der Strafbank kommend alleine durch, aber McIntyre hielt klasse. Auf der anderen Seite konnte sich auch Tiefensee bei einem Straubinger Konter auszeichnen. Erst blockte er den Schuss von Travis St. Denis und brachte auch noch beim Nachschuss von Hede den Schoner dazwischen, sodass der Puck über das Tor ging. Dann war wieder Mannheim an der Reihe. Luke Esposito traf aus spitzem Winkel aber nur den Pfosten. Ab der 34. Minute durfte sich Mannheim erstmals in Überzahl versuchen, da St. Denis wegen Beinstellens auf die Strafbank musste. Jyrki Jokipakka stand nach einem Pass von Daniel Fischbuch zentral völlig frei und vollstreckte ins lange Eck. Die Schiedsrichter bemühten zwar noch den Videobeweis wegen vermeintlichem Torraumabseits, blieben aber bei ihrer Entscheidung (35:24). Und Mannheim bekam gleich die nächste Powerplay-Gelegenheit: Leier musste wegen Stockschlags in die Kühlbox. Auch diesmal gelang den Adlern ein Überzahltor. Kris Bennett erzielte von der blauen Linie seinen dritten Treffer an diesem Abend, nachdem er in den sechs vorangehenden Partien der Mannheimer torlos geblieben war (37:06). 29 Sekunden vor Ende des Drittels verhängten die Schiedsrichter nach einem kurzen Gerangel vor dem Straubinger Tor kleine Strafen gegen McIntyre und Reichel wegen unsportlichen Verhaltens. Mit einem 2:4-Rückstand aus Straubinger Sicht ging es in die zweite Pause.
36 Sekunden im letzten Abschnitt waren gespielt, als Fischbuch im Straubinger Drittel einen Tigers-Pass abfing und den Puck zu Bennett weiterleitete. Der stand erneut frei vor dem Tor und hatte auch bei seinem vierten Treffer an diesem Abend keine Mühe, McIntyre zu überwinden. Eine halbe Minute später erhöhten die Adler sogar auf 2:6. Plachtas Schuss von der blauen Linie wurde von Esposito ins Straubinger Gehäuse abgefälscht (41:05). Tigers-Coach Tom Pokel wechselte nun seinen Torhüter und brachte für McIntyre Florian Bugl. Nach 48 Minuten leistete sich JC Lipon einen Bandencheck gegen Lukas Kälble hinter dem Mannheimer Tor. Anschließend lieferte er sich ein Wortgefecht mit Tobias Fohrler und forderte diesen ohne Handschuhe zu einem Faustkampf heraus, den der Adler-Verteidiger aber ablehnte. Der Straubinger musste daraufhin für vier Minuten, sein Kontrahent für zwei Minuten in die Kühlbox. Die beste Chance im folgenden Mannheimer Überzahlspiel hatte jedoch Straubing. Bei einem Konter von Scott rutschte der Puck zwar über Tiefensees Schoner, blieb aber vor der Linie liegen. Fünf Minuten vor Schluss wurde St. Denis von Kälble am Torschuss gehindert und Fohrler brachte den auf einen Nachschuss lauernden Lipon zu Fall. Daraufhin holten Lipon und Fohrler ihren kurz zuvor noch vertagten Faustkampf nach. Beide wurden zum Duschen geschickt und der Mannheimer erhielt zudem noch eine Zwei-Minuten-Strafe wegen der vorausgehenden Behinderung. So konnte sich Straubing kurz vor Schluss nochmals in Überzahl versuchen. Es gelang den Tigers jedoch nicht mehr, das Ergebnis zumindest erträglicher zu gestalten.
Ausblick
Am Sonntag reisen die Straubing Tigers nach Franken zu einem Duell mit den Nürnberg Ice Tigers (Sonntag, 13.10.2024, 16:30 Uhr, Arena Nürnberger Versicherung, Nürnberg). Dann steht am Dienstag die letzte Partie der Champions Hockey League-Gruppenphase gegen den Schweizer Vertreter Fribourg-Gottéron auf dem Programm (Dienstag, 15.10.2024, 19:45 Uhr, BFC Arena, Fribourg). Am kommenden Wochenende geht es gegen die Grizzlys Wolfsburg (Freitag, 18.10.2024, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing) und die Augsburger Panther (Sonntag, 20.10.2024, 16:30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion, Augsburg).
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Die Spiele der Champions Hockey League sind live bei Sportdeutschland.tv zu sehen, zusätzlich zeigt MagentaSport ausgewählte Partien. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://tickets.tigershockey.de/ sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Adler Mannheim 2:6 (1:2, 1:2, 0:2)
Tore: 0:1 (04:40) Bennett K. (Loibl S., Cicek N., EQ); 1:1 (07:23) Green A. (Samanski J., Lipon J., PP1); 1:2 (07:48) Bennett K. (EQ); 2:2 (20:38) Klein A. (Fleischer T., Braun J., EQ); 2:3 (35:24) Jokipakka J. (Fischbuch D., Gilmour J., PP1); 2:4 (37:06) Bennett K. (Fischbuch D., PP1); (40:36) Bennett K. (Szwarz J., Fischbuch D., EQ); 2:6 (41:05) Esposito L. (Plachta M., Cicek N., EQ).
Straubing Tigers: McIntyre (Bugl, Seidel) – Braun, Green, Fleischer, Leonhardt, Leier – Nogier, Zimmermann, Clarke, Brunnhuber, McKenzie – Daschner, Klein, Hede, Scott, Fonstad – Brandt, Lipon, Samanski, St. Denis
Adler Mannheim: Tiefensee (Willerscheid) – Gawanke, Cicek, Plachta, Michaelis, Esposito – Fohrler, Kälble, Kühnhackl, Loibl, Hännikäinen – Gilmour, Jokipakka, Fischbuch, Reichel, Bennett – Pilu, Proske, Szwarz, Heim
Strafen: Straubing: 16 Minuten – Mannheim: 15 Minuten
Zuschauer: 5.005
Schiedsrichter: A. Schrader / L. Kohlmüller
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing