Dank dreier Tore im Schlussabschnitt bezwingen die Straubing Tigers die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven mit 4:3. Nach einer frühen Führung der Hausherren drehten die Gäste von der Nordseeküste das Spiel im Mitteldrittel. Doch in den letzten 20 Minuten kamen die Tigers wieder auf Kurs und verbuchten damit den nächsten Heimsieg.
Ausgangslage
Die Bilanz der bisher 33 Aufeinandertreffen in der DEL gestaltet sich relativ ausgeglichen: Straubing konnte 15 Mal gewinnen, Bremerhaven 18 Mal. Das letzte Aufeinandertreffen ging mit 5:4 nach Verlängerung an die Niederbayern. Am 25. September allerdings brachten die Fischtown Pinguins den Niederbayern die bisher einzige Heimniederlage nach regulärer Spielzeit in dieser Saison bei. Das Spiel damals endete 1:4.
Straubing trat ohne Travis Turnbull (erkrankt), Adrian Klein, Ian Scheid, Yuma Grimm und Bastian Eckl (alle überzählig) an. Wieder mitwirken konnten dagegen Mark Zengerle und Tigers-Kapitän Sandro Schönberger. Bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven waren Nicholas B. Jensen, Žiga Jeglič, Jan Urbas, Patch Alber (alle verletzt), Philip Samuelsson (gesperrt) und Skyler McKenzie nicht in der Aufstellung.
Spiel
Die Anfangsminuten liefen unter dem Motto „gegenseitiges Abtasten“, ohne dass größere Torchancen zu verzeichnen gewesen wären. Das änderte sich schlagartig nach einem Abspielfehler in der Bremerhavener Hintermannschaft. Jason Akeson klaute sich den Puck und hatte daraufhin nur noch den Goalie der Gäste Maximilian Franzreb vor sich. Der Tigers-Stürmer fackelte nicht lange und brachte die Straubing Tigers mit 1:0 in Führung (4.). Garrett Festerling, der sein Heimspieldebüt für die Tigers gab, hatte dabei Franzreb zusätzlich die Sicht genommen. Erstmals brenzlig für das von Hunter Miska gehütete Tigers-Gehäuse wurde es, als die Straubinger nach einer Strafe gegen Garrett Festerling in Unterzahl agieren mussten (8.). Miska aber konnte den Rebound-Versuch von Christian Weijse klären. Schrecksekunde kurz nach Ablauf der Strafzeit, als dem Straubinger Torhüter eine Scheibe durchrutschte – Cody Lampl aber war auf dem Posten und klärte rechtzeitig, bevor der Puck die Linie überschreiten konnte(9.). Die nächste Chance für Bremerhaven ergab sich in der 10. Spielminute. Ein Schlagschuss, den Moritz Wirth von der blauen Linie abgegeben hatte, wurde abgefälscht, landete aber zum Glück für die Gastgeber knapp neben dem Tor. Yannik Valenti hatte auf der Gegenseite die große Gelegenheit, auf 2:0 für die Tigers zu erhöhen. Aber sein Schuss aus dem Slot wurde von Franzreb abgewehrt (14.). Anderthalb Minuten vor Drittelende kassierte Trent Bourque eine zweiminütige Strafe wegen Beinstellens. Die Tigers mussten das Drittel damit in Unterzahl beenden, ließen aber nicht zu, dass Bremerhaven in Aufstellung kam. Im Gegenteil: Mike Connolly fing einen Aufbaupass ab und fuhr Sekunden vor dem Ende des ersten Spielabschnitts einen Konter, wurde jedoch bei der Schussabgabe noch entscheidend gestört.
In das zweite Drittel starteten die Tigers mit einem Mann weniger. Und das nutzte Bremerhaven zum Ausgleich: Alexander Friesen zog ab, Hunter Miska war die Sicht verstellt und der Puck landete im Tor (21.). Jason Akeson zog die nächste Strafzeit der Tigers – und wieder schlugen die Gäste zu. Einen Schuss von Niklas Andersen konnte Miska nicht festhalten. Somit war das Spiel gedreht (23.). Chefcoach Tom Pokel reagierte und nahm Auszeit, um sein Team wieder auf Kurs zu bringen. Doch auch die nächste Großchance hatten die Gäste aus dem hohen Norden: Nach Puckverlust der Tigers im Angriffsdrittel fuhren die Fischtown Pinguins einen Zwei-auf-Eins-Konter, diesmal klärte Hunter Miska aber in höchster Not gegen Niklas Andersen (28.). In ihrem ersten Powerplay konnten die Niederbayern Bremerhaven lange in deren Drittel einschnüren und kamen auch zu einigen Abschlüssen – der beste davon durch Mike Connolly – Zählbares sprang aber nicht dabei heraus. Hinten blieben die Tigers anfällig für Gegenstöße. In der 35. Minute musste Cody Lampl in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Niklas Andersen dazwischengehen. Aber auch auf der Gegenseite ergab sich eine gute Kontermöglichkeit. Garrett Festerling setzte Kapitän Sandro Schönberger in Szene, dieser brauchte freistehend vor dem Tor allerdings zu lange. So konnte Maximilian Franzreb rechtzeitig in Position kommen und das 2:2 verhindern (37.). Nun gaben die Tigers vermehrt Schüsse auf das Tor der Gegner ab. Den Blueliner durch Marcel Brandt begrub Franzreb unter seiner Ausrüstung (38.). Der auffällige Garrett Festerling hatte als nächster den Ausgleich auf dem Schläger, seine Direktabnahme fand aber ebenfalls nicht den Weg in die Maschen (39.). Mit Ablauf des Mittelabschnitts wurde gegen Parker Tuomie eine Strafe wegen Stockschlags ausgesprochen.
Bremerhaven baute in Überzahl viel Druck auf, aber mit Geschick und auch etwas Glück überstanden die Straubinger diese Unterzahl. Ab der 45. Minute durften sich dann die Tigers zum zweiten Mal an diesem Abend in Überzahl üben. Und diesmal klappte es mit dem Ausgleich. Bremerhaven konnte sich nicht befreien, Luke Adam lief in Puckbesitz einige Schritte auf das Tor zu, zog ab und hämmerte die Hartgummischeibe in den Winkel (46.). Und nun war der Knoten geplatzt. Bei vier gegen vier brachte Travis St. Denis die Hausherren wieder in Führung. Marcel Brandt hatte ein gutes Auge für den am langen Pfosten lauernden St. Denis und dieser konnte zum 3:2 verwandeln (49.). Nur wenig später hätte Parker Tuomie bei einem Alleingang auf 4:2 erhöhen können, doch Maximilian Franzreb blieb Sieger (50.). Sieben Minuten vor Spielende traf Bremerhavens Andersen Stephan Daschner mit dem Schläger im Gesicht. Aus der folgenden Überzahlsituation schlugen die Tigers jedoch kein Kapital. In der Schlussphase ging Bremerhaven früh All-In und zog zwei Minuten vor Schluss den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Doch das wurde von den Gastgebern postwendend bestraft. Jason Akeson schob den Puck zum 4:2 ins verwaiste Tor (59.). Das war aber noch nicht der Endstand: Bremerhavens Goalie blieb auf der Bank und in numerischer Überlegenheit erzielte Markus Vikingstad 3,5 Sekunden vor der Schlusssirene noch das 4:3. Zu mehr reichte es für die Fischtown Pinguins jedoch nicht mehr und so behielten die Tigers die drei Punkte in Straubing.
Ausblick
Am übermorgigen Freitag treten die Straubing Tigers beim amtierenden Deutschen Meister Eisbären Berlin an. (02.12.2022, 19:30 Uhr, Mercedes-Benz Arena, Berlin). Am Sonntag findet das nächste Heimspiel statt – dann treffen die Tigers auf die Grizzlys Wolfsburg (04.12.2022, 14:00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am darauffolgenden Freitag reisen die Straubinger zur Düsseldorfer EG (09.12.2022, 19:30 Uhr, PSD BANK DOME, Düsseldorf).
Übertragung
Die Partien der Penny DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Fischtown Pinguins Bremerhaven 4:3 (1:0, 0:2, 3:1)
Tore: 1:0 (03:30) Jason Akeson (EQ); 1:1 (20:21) Alexander Friesen (Phillip Bruggisser, Dominik Uher, PP1); 1:2 (22:03) Niklas Andersen (Alexander Friesen, Phillip Bruggisser, PP1); 2:2 (45:24) Luke Adam (Brandon Manning, Jason Akeson, PP1); 3:2 (48:30) Travis St. Denis (Marcel Brandt, Benedikt Kohl, EQ); 4:2 (58:53) Jason Akeson (Michael Connolly, Garrett Festerling, EQ-EN); 4:3 (59:57) Markus Vikingstad (Dominik Uher, EQ-EA).
Straubing Tigers: Miska (Bugl) – Manning, Lampl, Connolly, Festerling, Akeson – Bourque, Daschner, Tuomie, Adam, Lipon – Brandt, Kohl, Schönberger, Zengerle, Valenti – Zimmermann, Leier, Samanski, St. Denis.
Fischtown Pinguins Bremerhaven: Franzreb (Graf) – Bruggisser P, Kreutzer, Mauerman, Vikingstad, Tyrvainen – Aichinger, Wirth, Wejse, Friesen, Uher – Eminger, Kinder, Andersen, Verlič, McKenzie.
Strafen: Straubing: 10 Minuten – Bremerhaven: 8 Minuten
Zuschauer: 3.311
Schiedsrichter: A. Polaczek / M. Rohatsch
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing