Die Straubing Tigers müssen einem 0:2-Rückstand in der Serie gegen die Eisbären Berlin hinterherlaufen. Bei einem engagierten Auftritt fehlte letztlich das nötige Quäntchen Glück. Berlin dagegen zeigte sich kaltschnäuzig und nutzte eine Schwächephase der Tigers im Mittelabschnitt zu drei Treffern.
Ausgangslage
Die Statistik im Duell Straubing Tigers gegen Eisbären Berlin fällt zugunsten der Gegner aus: Nur 34 der bisher insgesamt 86 Aufeinandertreffen konnten die Niederbayern gewinnen, unterlagen in allen vier Hauptrunden-Duellen dieser Saison und zogen auch im ersten Viertelfinalspiel am Sonntag mit 1:5 den Kürzeren.
Bei den Straubing Tigers fehlten Elis Hede (verletzt), Tim Fleischer, Alex Green und Nicolas Geitner im Lineup. Das Tor der Straubinger hütete Zane McIntyre.
Die Eisbären aus Berlin verzichteten auf Marco Nowak (verletzt), Blaine Byron, Norwin Panocha, Mitch Reinke, Michael Bartuli und Elias Schneider. Im Tor gab Gäste-Coach Serge Aubin erneut dem gebürtigen Straubinger Jonas Stettmer den Vorzug vor Jake Hildebrand.
Spiel
Das Spiel begann ohne Abtastphase, beide Teams brachten einige Scheiben zum Tor – ohne dass jedoch in den ersten Minuten eine ernsthafte Torgelegenheit dabei gewesen wäre. Danjo Leonhardt prüfte Jonas Stettmer nach gut vier gespielten Minuten mit einem Distanzschuss, aber der Berliner Goalie kam dadurch nicht in Bedrängnis. Josh Melnick suchte Adrian Klein mit einem Querpass, der Straubinger verpasste allerdings knapp. In dieser Situation wanderte mit Eric Hördler ein Gästespieler wegen Hakens auf die Strafbank. Im folgenden Powerplay hatte Marcel Brandt aus zentraler Position freie Schussbahn, verzögerte und fand doch in Jonas Stettmer die Endstation (8. Spielminute). Noch im selben Powerplay wäre Josh Melnick um ein Haar freistehend an den Puck gekommen, der Pass von Mike Connolly versprang ihm aber. In der zehnten Minute setzten die Hausherren schon zum Jubel an, nachdem Adrian Klein mit der Rückhand getroffen hatte, doch vorher war das Spiel bereits von den Unparteiischen unterbrochen worden, deswegen zählte das Tor nicht. Sie wähnten dabei den Puck im Fanghandschuh von Jonas Stettmer, der den Puck aber wieder fallen ließ. Diese Entscheidung brachte Spieler wie Fans endgültig auf Playoff-Temperatur. Danjo Leonhardt bediente Justin Braun bei einem Zwei-auf-Eins-Konter; der Tigers-Verteidiger versuchte, Jonas Stettmer gegen dessen Laufrichtung zu überlisten, tunnelte den Torwart auch, verfehlte das Tor allerdings (13. Min.). Die Gäste aus der Bundeshauptstadt befreiten sich zum Drittelende hin etwas vom Dauerdruck der Hausherren und tauchten wieder häufiger in der Offensivzone auf. Gefährlicher in ihren Aktionen blieben aber die Straubinger. JC Lipon lief zwei Minuten vor Drittelende allein auf das gegnerische Tor zu, verzog den Schuss jedoch. Kurz vor der Pausensirene feuerte Leo Pföderl noch einen Gewaltschuss ab, der am Ziel vorbeistrich. Torlos gingen beide Mannschaften in die Kabinen.
Kurz nach Wiederanpfiff leistete sich Berlins Markus Niemeläinen einen Ellbogencheck gegen JC Lipon. Nach Studium der Videobilder entschieden die Schiedsrichter auf eine kleine Strafe. Die Tigers fanden in ihre Powerplay-Aufstellung, Mike Connolly brachte die Hartgummischeibe Richtung Tor, wo Josh Samanski in Position gelaufen war. Samanski konnte den Puck unhaltbar für Jonas Stettmer abfälschen und brachte die Niederbayern damit in Führung (23. Min.). Die Eisbären schlugen aber umgehend zurück. Eric Mik verfehlte das Tor zunächst noch, besser machte es nur Augenblicke später Liam Kirk, der Zane McIntyre nach einem Fehler im Spielaufbau der Tigers tunnelte und den Ausgleich wiederherstellte (24. Min.). Michael Clarke musste in der Folge wegen Beinstellens für zwei Minuten von der Kühlbox aus zuschauen. Das nutzten die Eisbären zur Führung: Nach einer Pass-Staffette zog Zach Boychuk ab, Zane McIntyre war noch nicht in Position und musste zum zweiten Mal hinter sich greifen (26. Min.). Straubing schüttelte sich kurz und legte dann den Vorwärtsgang wieder ein. Mike Connolly versuchte es zweimal aus der Distanz, Jonas Stettmer parierte jeweils souverän. In der Defensive waren die Tigers aber zu weit weg von ihren Gegenspielern und ließen Berlin schnell vors Tor kombinieren. Zudem hatte Marcel Noebels Glück, denn er traf aus spitzem Winkel den Ellbogen von Zane McIntyre, von wo aus der Puck zum dritten Mal im Straubinger Tor landete (30. Min.). Diesmal antwortete Straubing umgehend, als Jonas Stettmer nach einem Schuss von Taylor Leier nur nach vorne prallen lassen konnte und Travis St. Denis den Nachschuss verwertete (30. Min.). Nach einem missglückten Straubinger Abschluss lief Zach Boychuk mutterseelenallein auf Zane McIntyre zu. Straubings Torhüter verkürzte den Winkel indes geschickt und stoppte den Alleingang (34. Min.). Mit Macht drängten die Niederbayern nun auf den Ausgleich – der aber nicht fallen wollte. Taylor Leier verpasste dabei unmittelbar vor Jonas Stettmer die beste Chance (38. Min.). Jonas Müller bekam nach einem Beinstellen zwei weitere Strafminuten aufgebrummt, das Special Team der Niederbayern hatte aber Probleme, in die Aufstellung zu finden. Erst kurz vor Ablauf des Mitteldrittels kam man zu zwei Distanzschüssen, die nicht von Erfolg gekrönt waren.
Mit noch 18 Sekunden Strafe gegen Berlin auf der Uhr startete man ins dritte Drittel. Daraus konnten die Tigers keinen Vorteil mehr kreieren. Die Eisbären verlagerten sich fortan darauf, aus einer gesicherten Defensive heraus schnelle Gegenstöße zu fahren. Straubing fand in dieser Phase keine Lücke und musste sich mit ungefährlichen Abschlüssen zufriedengeben. In der 50. Minute hätte man fast den vierten Gegentreffer kassiert, als nach einer unübersichtlichen Situation vor Zane McIntyre der Puck zu Kai Wissmann kam. Sein Schuss blieb zum Glück im Getümmel hängen. Ty Ronning verbuchte die nächste hochkarätige Gästechance, als er mit schnellem Antritt vors Tor lief, Zane McIntyre allerdings nicht überwinden konnte (53. Min.). Zwei Minuten vor Ende setzte Craig Woodcroft alles auf eine Karte und brachte einen sechsten Feldspieler für den Torwart. Auch mit der numerischen Feldüberlegenheit gelang der Ausgleichstreffer nicht. Im Gegenteil: Zehn Sekunden vor Spielende traf Gabriel Fontaine zum 2:4-Endstand ins verwaiste Tigers-Gehäuse.
Ausblick
Spiel drei der Viertelfinalserie steigt am Freitag in Berlin (21.03.2025, 19:00 Uhr, Uber Arena, Berlin). Am Sonntagnachmittag messen sich die beiden Teams dann wieder am Pulverturm (23.03.2025, 14:00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Die weiteren Partien der Best-of-Seven-Viertelfinalserie sind wie folgt terminiert: 25./26. März, 28. März und 30. März.
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://tickets.tigershockey.de/ sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Das vierte Spiel der Playoff-Serie zwischen Berlin und Straubing ist allerdings bereits ausverkauft, daher öffnet die Stadionkasse am Sonntag nur für Abholungen.
Straubing Tigers vs. Eisbären Berlin 2:4 (0:0, 2:3, 0:1)
Tore: 1:0 (22:19) Samanski J. (Connolly M., Lipon J., PP1); 1:1 (23:19) Kirk L. (Pföderl L., Noebels M., EQ); 1:2 (25:12) Boychuk Z. (Noebels M., Müller J., PP1); 1:3 (29:03) Noebels M. (Müller J., EQ); 2:3 (29:18) St. Denis T. (Samanski J., Leier T., EQ); 2:4 (59:50) Fontaine G. (Pföderl L., EQ-EN).
Straubing Tigers: McIntyre (Bugl, Seidel) – Samuelsson, Nogier, Scott, Leonhardt, McKenzie – Zimmermann, Daschner, Connolly, Samanski, Lipon – Brandt, Braun, Clarke, Brunnhuber, St. Denis – Klein, Leier, Melnick, Brandl.
Eisbären Berlin: Stettmer (Hildebrand, Vieillard) – Wissmann, Müller, Pföderl, Boychuk, Tiffels – Smith, Niemelainen, Ronning, Fontaine, Kirk – Mik, Geibel, Bergmann, Wiederer, Veilleux – Galipeau, Hordler, Noebels, Schäfer.
Strafen: Straubing: 4 Minuten – Berlin: 8 Minuten
Zuschauer: 5.415
Schiedsrichter: S. MacFarlane / K. Hinterdobler
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing