Tyler Parks im Interview

Montag, 28. März 2022
28.03.2022

Nach der vorzeitigen Vertragsauflösung von Torhüter Tomi Karhunen verpflichteten die Straubing Tigers im Februar Tyler Parks vom ECHL-Club Atlanta Gladiators. Der 29-jährige Rechtsfänger hat in der vergangenen Spielzeit beim HC Slovan Bratislava bereits Europa-Erfahrung gesammelt und will nun mit den Straubing Tigers möglichst weit kommen.

Hallo Tyler, was waren die Gründe für Deinen Wechsel unter der Saison?

Ich hatte eigentlich einen Vertrag in der American Hockey League (AHL) in der Organisation der Ottawa Senators, kam dort aber nicht wirklich zum Zug. Stattdessen spielte ich dann in der ECHL. Ich suchte also eine Herausforderung in einer besseren Liga. Ich freue mich jetzt über diese neue Aufgabe. 

Und wie kam der Vertrag mit Straubing zustande?

Als der erste Anruf kam, brauchte ich erst mal etwas Zeit, um über das Angebot nachzudenken. Ich war mir nicht sicher, ob ich wieder nach Europa wechseln sollte. Nachdem ich mich aber mit meinen beiden Agenten in Nordamerika beraten habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Wechsel das Beste für mich wäre – zumal die PENNY DEL ein höheres sportliches Niveau als die ECHL hat.

Woran liegt es aus Deiner Sicht, dass Du in der AHL keine echte Chance erhalten hast, um Dich zu beweisen?

Es ist hart, sich dort durchzusetzen, weil die meisten Teams viele Torhüter haben, die mit einem Zwei-Wege-Vertrag in der NHL ausgestattet sind. Es spielt also kaum eine Rolle, ob man schlecht oder gut spielt – wenn man keinen NHL-Vertrag hat, bekommt man kaum eine Chance. In dieser Situation hängt man fest.

Was hat Dir Dein Sommer-Trainingspartner Travis Turnbull über Straubing und die Liga erzählt?

Travis hat von der großartigen Stadt Straubing und seiner Zeit hier geschwärmt, über die Liga hat er mir auch nur Gutes berichtet. Das war für meinen Wechsel auf jeden Fall ein Argument. Letztes Jahr in der Slowakei hatte ich nicht unbedingt die besten Erfahrungen gemacht, deswegen habe ich bzgl. einer Rückkehr nach Europa anfangs noch gezögert. Aber alle, mit denen ich im Vorfeld gesprochen habe, haben Deutschland in einem guten Licht dargestellt und deswegen habe ich einen neuen Versuch hier gestartet.

Wie wurdest Du Eishockey-Torwart?

Eigentlich hat niemand in meiner Familie professionell Eishockey gespielt. Meine Anfänge waren auf der Straße und in unserer Garage. Ich habe es immer geliebt, zu spielen. Als ich in einer Mannschaft spielte, war ich dann zunächst Verteidiger. Aber als ein Torwart in unserem Team benötigt, wurde bin ich ins Tor gewechselt.

Kannst Du Dir vorstellen, auch nächste Saison in Europa zu spielen? Oder versuchst Du vorrangig, wieder einen Vertrag in der AHL zu bekommen?

Ich bin offen für alles hierher gekommen und will sehen, wie sich das entwickelt. Die AHL wäre schon wieder mein Ziel, aber nachdem ich auch schon ein gewisses Alter erreicht habe und viele junge Torhüter nachrücken, weiß ich nicht, ob ich nochmals die Gelegenheit bekomme. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass ich den Rest meiner Karriere in Europa spiele.

Wie würdest Du Deinen Torhüter-Stil beschreiben?

Nachdem ich relativ groß gewachsen bin, muss ich beweglich sein und versuche, so lange wie möglich auf meinen Füßen zu bleiben. In Europa hat man wegen der größeren Eisfläche mehr Zeit und die Schüsse kommen aus einem anderen Winkel, daran musste ich mich zunächst wieder gewöhnen.

Wo siehst Du Deine Stärken – und wo willst Du Dich noch verbessern?

Als Stärken würde ich meine schlittschuhläuferischen Fähigkeiten und meine Beweglichkeit im Torraum nennen. Den ersten Schuss habe ich meist, auch weil ich mit meinem Körper viel abdecken kann, aber bei den Nachschüssen will ich noch besser werden. Und ich möchte daran arbeiten, den Puck schneller weiterzuspielen. Gerade auf der großen Eisfläche ist das wichtig. 

Torhütern wird nachgesagt, dass sie immer etwas verrückt sind. Wie verrückt bist Du?

Ich bin eher der ruhige Typ und unterscheide mich daher von den meisten anderen Torhütern (lacht).

Hast Du bestimmte Rituale, mit denen Du Dich auf ein Spiel vorbereitest?

Ich lege viel Wert auf meine Dehnübungen und versuche, vor dem Spiel zu visualisieren, was ich auf dem Eis mache und wie ich spielen will. Nach guten Aufwärmübungen fühle ich mich bereit, aufs Eis zu gehen. Abergläubisch bin ich aber nicht.

Was machst Du in Deiner Freizeit am liebsten?

Da ich nicht lange stillsitzen kann, mag ich es, rauszugehen und meine Umgebung zu erkunden. Europa ist daher perfekt, weil vieles für mich neu ist und ich viele Städte entdecken kann.

Vielen Dank für deine Zeit, Tyler! 

 

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