In einem Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe zogen die Straubing Tigers am Freitagabend gegen den ERC Ingolstadt mit 1:4 den Kürzeren. Dabei erspielten sich die Tigers eine Vielzahl an hochkarätigen Tormöglichkeiten, die sie allerdings nur zu einem Tor nutzen konnten. Ingolstadt dagegen schlug im Stile eines Spitzenteams eiskalt zu: Zwei Powerplay-Treffer brachten sie auf die Siegerstraße.
Ausgangslage
Eigentlich stand der Sieger immer schon vorher fest, wenn der ERC Ingolstadt im Eisstadion am Pulverturm antrat, hatten doch die Straubing Tigers in der Vergangenheit 16 von 17 Heimspielen gewonnen. Im November allerdings brachen die Gäste diesen Bann und behielten mit 5:2 die Oberhand – mit diesem Ergebnis hatte auch das erste Saison-Aufeinandertreffen im September geendet. Und auch in der Gesamtbilanz haben die Oberbayern die Nase leicht vorn, denn sie konnten 41 der 76 DEL-Begegnungen beider Teams gewinnen.
Stürmer-Neuzugang Josh Melnick gab sein Debüt im Trikot der Straubing Tigers und auch der wieder genesene Alex Green war mit von der Partie. Chefcoach Tom Pokel konnte daher aus dem Vollen schöpfen und verzichtete am heutigen Abend auf Zane McIntyre, Nicolas Geitner, Mario Zimmermann, Michael Clarke und Marcel Müller in der Aufstellung. Florian Bugl stand zwischen den Pfosten im Tor der Niederbayern.
Die Gäste aus Ingolstadt mussten verletzungsbedingt auf ihren Goalie Michael Garteig verzichten. Der jüngst für ihn nachverpflichtete finnische Nationaltorhüter Christian Heljanko kam noch nicht zum Einsatz. Auch Niklas Hübner, Philipp Preto, Abbott Girduckis sowie Enrico Henriquez-Morales waren nicht im Aufgebot der Panther. Das Tor der Panther hütete Devin Williams.
Spiel
Die erste größere Chance des Spiels verbuchten die Straubing Tigers in Person von Marcel Brandt, dessen Schuss aber von Devin Williams gestoppt wurde (3. Spielminute). Nur Sekunden später tauchte Josh Samanski vor Williams auf, konnte den Puck aber ebensowenig am Schlussmann der Ingolstädter vorbeibringen wie Nelson Nogier im Nachschuss. Die Hausherren schafften es auch in der Folge, ihre Gegner zu beschäftigen. In der achten Minute tankte sich Justin Scott durch, sein Schuss aus zentraler Position wurde vom Schoner des Ingolstädter Goalies abgewehrt. Auch Skyler McKenzie war mit seinem Versuch nicht erfolgreich. In der neunten Minute tauchten die Schanzer das erste Mal gefährlich vor Florian Bugl auf, der den verdeckten Schuss von Leon Hüttl parierte. Als die Tigers zu weit aufgerückt waren, eröffnete sich für Wojciech Stachowiak und Daniel Schmölz im Zusammenspiel eine Großchance, doch auch hier war Bugl auf dem Posten. Dann waren wieder die Gäubodenstädter an der Reihe, aber Elis Hede und Tim Fleischer war ebenfalls kein Torerfolg beschieden. Skyler McKenzie verfehlte das Tor in aussichtsreicher Situation. Einen Distanzschuss von Nelson Nogier konnte Devin Williams nur nach vorne abwehren, wo JC Lipon auf den Rebound lauerte. Allerdings war Williams rechtzeitig wieder in Position. So endete das erste Drittel torlos.
Auch der Mittelabschnitt begann mit einer Großchance für Straubing: Travis St. Denis war auf und davon und lief allein auf das gegnerische Tor zu, aber erneut war bei Devin Williams Endstation. Auf der anderen Seite zog Nelson Nogier eine Strafe wegen Stockchecks und so durfte Ingolstadt mit einem Mann mehr agieren. Im Powerplay dauerte es nur 25 Sekunden, ehe Daniel Schmölz eine Kombination über Wojciech Stachowiak und Matt Bodie zum 1:0 abschloss (24. Min.). Der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt. Die Gastgeber versuchten eine direkte Antwort zu finden, allein das Tor war wie zugenagelt. Ein Überzahlspiel für Straubing brach schließlich den Bann: Nachdem der Puck zuvor gut durch die Reihen der Tigers gelaufen war, spielte Elis Hede einen Pass quer durch die Box der Panther, den Marcel Brandt per Direktabnahme ins Tor hämmerte (30. Min.). Der Ausgleich war wieder hergestellt. Allerdings musste die Mannschaft von Tom Pokel nun erneut eine Unterzahlsituation überstehen, als Elis Hede nach einer fragwürdigen Situation wegen Hakens auf die Strafbank geschickt wurde. Zwar konnten sich die Tigers ein ums andere Mal befreien, kurz vor Ablauf der Strafzeit schlugen die Panther jedoch zu: Charles Bertrand wurde von Philipp Krauß vor dem Tor angespielt und hob die Hartgummischeibe aus kurzer Distanz über die Fanghand von Florian Bugl zur erneuten Ingolstädter Führung ins Tor (32. Min.). Tim Fleischer ließ kurz darauf völlig allein vor Devin Williams die Riesenchance zum neuerlichen Ausgleich liegen. Ihr zweites Powerplay – Alex Breton saß eine zweiminütige Strafe wegen Stockschlags ab – konnten die Straubinger nicht nutzen, denn sie kamen nie richtig in Aufstellung. Im dritten Powerplay überschlugen sich die Ereignisse: Zunächst hatten die Gäste bei einem Zwei-auf-Eins-Konter die Chance auf den Shorthander, aber Florian Bugl parierte spektakulär gegen Noah Dunham. Dann landete ein abgefälschter Tigers-Schuss an der Querlatte. Kurz vor Drittelende verpasste JC Lipon am langen Eck, als er den Puck nicht unter Kontrolle bringen konnte. Mit noch 22 Sekunden Überzahl auf der Uhr gingen die Tigers ins Schlussdrittel.
Die restliche Strafzeit verstrich, ohne dass sich die Niederbayern hätten in Szene setzen können. Wieder komplett probierte es Daniel Schmölz mit einem Schuss aus der Drehung, den Florian Bugl mit dem Schoner parierte. In der Folge mühten sich die Tigers vergeblich, ein Durchkommen durch die gut organisierte Ingolstädter Hintermannschaft zu finden. Im Gegenteil hatten die Panther nun leicht optisches Übergewicht, ohne jedoch zwingende Torchancen zu verbuchen. Erst nach dem Powerbreak gelang es Straubing, sich wieder im Drittel des Gegners festzusetzen. Doch als die Abwehr der Niederbayern nicht im Bilde war, legten die Panther den dritten Treffer nach: Wayne Simpson hatte viel Platz und ließ sich diese Gelegenheit mit einem platzierten Schuss nicht entgehen (54. Min.). Zweieinhalb Minuten vor Schluss kam der sechste Feldspieler, allerdings nicht mit dem gewünschten Ergebnis: Ingolstadt konnte sich befreien, Riley Sheen kam ungehindert zum Abschluss und traf ins verwaiste Straubinger Gehäuse (59. Min.). Damit war die Heimniederlage der Tigers endgültig besiegelt.
Ausblick
Am Sonntagnachmittag bestreiten die Straubing Tigers ihr zweites Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG (26.01.2025, 14:00 Uhr, PSD BANK DOME, Düsseldorf). Kommende Woche stehen nacheinander zwei Heimspiele gegen bayerische Mannschaften im Spielplan der Niederbayern: Am Mittwoch sind die Augsburger Panther zu Gast (29.01.2025, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing) und am Freitag messen sich die Tigers mit den Nürnberg Ice Tigers (31.01.2025, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://tickets.tigershockey.de/ sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. ERC Ingolstadt 1:4 (0:0, 1:2, 0:2)
Tore: 0:1 (23:17) Schmölz D. (Hüttl L., Stachowiak W., PP1); 1:1 (29:31) Brandt M. (Samuelsson P., Hede E., PP1); 1:2 (31:47) Bertrand C. (Krauss P., Pietta D., PP1); 1:3 (53:57) Simpson W. (Powell M., Agostino K., EQ); 1:4 (58:13) Sheen R. (Schmölz D., Wagner F., EQ-EN).
Straubing Tigers: Bugl (Seidel) – Brandt, Braun, Connolly, Samanski, Lipon – Samuelsson, Nogier, Leier, Leonhardt, St. Denis – Klein, Green, Hede, Scott, Fleischer – Daschner, McKenzie, Brunnhuber, Melnick.
ERC Ingolstadt: Williams (Pertuch) – Hüttl, Bodie, Krauss, Pietta, Keating – Ellis, Breton, Dunham, Bertrand, Krauss – Wagner, Ruopp, Schmölz, Stachowiak, Sheen – Simpson, Powell, Agostino.
Strafen: Straubing: 4 Minuten – Ingolstadt: 6 Minuten
Zuschauer: 5.635 (ausverkauft)
Schiedsrichter: C. Schadewaldt / A. Polaczek
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing