Die Straubing Tigers besiegten am Mittwochabend mit einer starken Leistung den Tabellenvorletzten Augsburg souverän mit 5:1. Gefeierter Mann war der junge Straubinger Goalie Florian Bugl, der erneut ein sicherer Rückhalt war und sogar einen Penalty halten konnte.
Ausgangssituation
Am Mittwochabend trafen die Straubing Tigers auf die Augsburger Panther. Die Tigers hatten zuletzt erstmals in dieser Saison drei Partien hintereinander gewonnen und rückten somit auf Platz 9 vor, punktgleich mit dem Sechstplatzierten Frankfurt. Die Panther stehen dagegen mit nur 13 Punkten aus 15 Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Insbesondere die Offensive ist das große Sorgenkind von Trainer Peter Russell. Lediglich 30 Tore sind der mit Abstand schlechteste Wert der Liga. Vor zwei Wochen trafen beide Teams bereits am Pulverturm aufeinander, wobei sich Straubing mit 5:2 durchsetzte.
Trainer Russell musste am Mittwoch auf Goalgetter Matt Puempel sowie Goalie Dennis Endras, David Warsofsky, Lennard Nieleck und Vinny Saponari verzichten. Auf Straubinger Seite fehlten weiterhin Torhüter Hunter Miska sowie Adrian Klein, Ian Scheid, Travis Turnbull, Bastian Eckl und Yuma Grimm.
Spielverlauf
Straubing gab vom Bully weg Gas. Nach nur 25 Sekunden startete Travis St. Denis bereits durch und lief alleine auf das Augsburger Tor zu, scheiterte aber an Goalie Markus Keller. Doch nur Sekunden später schepperte es auch schon im Augsburger Kasten: Der Schuss von Nationalspieler Marcel Brandt von der blauen Linie rutschte Keller im Panther-Tor über die Fanghand und landete in den Maschen (1. Min.). Wenig später täuschte Taylor Leier einen Pass auf Zengerle vor, verlud aber stattdessen Keller und schob zu seinem neunten Saisontor ein (4. Min.). In der fünften Minute probierte es Brandt abermals mit einem Schuss von der blauen Linie, der von Kellers Schoner vor die Beine von Lipon prallte. Dieser verfehlte knapp. Straubing schnürte nun die Panther regelrecht in ihrem Drittel ein. Niklas Länger wusste sich nur mit einem Stockschlag zu helfen, was den Tigers ihr erstes Powerplay einbrachte (6. Min.). Kaum wieder komplett, musste gleich der nächste Panther auf die Strafbank. Diesmal traf es Michael Clarke wegen Behinderung (8. Min.). Marcel Brandt deckte Keller mit Schüssen von der blauen Linie ein. Er scheiterte aber ebenso am Augsburger Torhüter wie St. Denis, sodass beide Powerplays für die Panther folgenlos blieben. Wieder komplett fälschte Tim Brunnhuber einen Schuss von Stephan Daschner ab. Der Puck ging aber knapp am Toreck vorbei. In der 12. Minute kamen die Schwaben zu ihrer ersten nennenswerten Torchance durch Panther-Kapitän Braden Lamp, der alleine vor dem Tigers-Tor auftauchte. Aber Florian Bugl machte rechtzeitig die Ecke zu. Im Gegenzug schoss Taylor Leier knapp am Panther-Tor vorbei. Sekunden vor dem Drittelende musste Bugl sein ganzes Können auspacken. Zunächst wehrte er den Schuss von Wade Bergman ab und blieb auch beim Nachschuss von John Rogl Sieger. Dies war der Schlusspunkt unter ein ansonsten recht einseitiges erstes Drittel.
Die Tigers zeigten gleich zu Beginn des zweiten Drittels, dass sie nicht gewillt waren, Augsburg nochmal ins Spiel kommen zu lassen. Im Minutentakt kamen Adam, Valenti, Leier und Manning zu guten Chancen, aber Keller war stets auf dem Posten. Erst in der 24. Minute tauchte Augsburg wieder gefährlich vor dem Tigers-Tor auf, doch der Schuss von Bergman wurde eine sichere Beute von Bugl. In der 27. Minute durfte sich auch Augsburg im Powerplay versuchen, da Parker Tuomie wegen Stockschlags auf die Strafbank musste. Trotz guter Chancen, u. a. von Adam Johnson, wollte den Panthern nicht der Anschlusstreffer gelingen. In der 31. Minute verletzte sich zudem Youngster Niklas Länger, der einen Schlagschuss von Jason Akeson ans Bein bekam. Nach dem zweiten Powerbreak brannte es zunächst lichterloh vor dem Panther-Tor: St. Denis stand völlig frei, brachte den Puck aber nicht an Keller vorbei. Doch dann gelang Augsburg der überraschende Anschlusstreffer. Andrew LeBlanc und Adam Payerl fuhren einen Konter, den T. J. Trevelyan unhaltbar für Bugl abschloss (32. Min.). Die Tigers ließen sich aber von dem Rückschlag nicht beirren, sondern hielten das Spielgeschehen weiterhin überwiegend im Augsburger Drittel. In der 36. Minute hinderte der Augsburger Torschütze Trevelyan Straubings Parker Tuomie mit einem Stockschlag am Torschuss. Brandt scheiterte zunächst im Powerplay an Keller. Doch der Gefoulte vollstreckte auf Pass von Akeson eiskalt (37. Min.). Beinahe hätte Mark Zengerle auch gleich noch das 4:1 erzielt, doch Blaz Gregorc warf sich für seinen bereits geschlagenen Torhüter in den Schuss. LeBlanc und Payerl fuhren in der turbulenten Schlussphase des zweiten Drittels einen weiteren Konter und gingen dabei Tigers-Torhüter Bugl an, der aber sogleich von Benedikt Kohl, Mario Zimmermann und Zengerle robust verteidigt wurde. Mit dem letzten Angriff des Drittels spielte Parker Tuomie Luke Adam frei, der aus spitzem Winkel vollstreckte und die Panther mit einem Drei-Tore-Rückstand in die zweite Pause schickte (38. Min.).
Im letzten Drittel konnte Niklas Länger wieder mitwirken, dafür verletzte sich sogleich Blaz Gregorc bei einem Zusammenprall mit seinem Mitspieler Mirko Sacher. Der Verteidiger konnte nach kurzer Behandlungspause aber wieder mitspielen. Die ersten Spielminuten gehörten diesmal den Augsburgern, die auf den Anschlusstreffer drängten. Der erneut starke Florian Bugl war aber nicht zu überwinden. Einen Schuss von Sebastian Wännström aus kurzer Distanz pflückte der junge Goalie aus dem Winkel. Die Tigers brauchten bis zur 47. Minute, ehe sie das Spielgeschehen wieder vermehrt auf die andere Seite der Eisfläche verlagern konnten. Kohl und St. Denis konnten den Puck nicht an Keller vorbeibringen. Auch Mike Connolly scheiterte bei einem Alleingang am Augsburger Goalie (50. Min.). Einen Alleingang von Adam Johnson auf der anderen Seite konnte Marcel Brandt nur mit einem Foul unterbinden. Florian Bugl war aber auch beim fälligen Penalty, zu dem der Gefoulte selbst antrat, nicht zu überwinden und wurde zurecht von den Straubinger Fans gefeiert (51. Min.). In der 56. Minute gelang JC Lipon der Schlusspunkt beim verdienten Straubinger Sieg: Einen schönen Angriff über Joshua Samanski und Tuomie schloss der Tigers-Stürmer mit seinem achten Saisontor zum 5:1-Endstand ab.
Eine höchst kuriose Szene hatte das Spiel aber noch zu bieten: Sekunden vor der Schlusssirene verlor Bugl bei einem Augsburger Angriff seinen Fanghandschuh. Adam Payerl hätte nur noch ins leere Tor einschieben müssen, traf jedoch exakt in den auf dem Eis liegenden Handschuh, der somit das Gegentor auch ohne Bugls Zutun verhinderte. Selbst Schiedsrichter Martin Frano konnte da nur ungläubig den Kopf schütteln…
Ausblick
Am kommenden Freitag spielt Straubing auswärts gegen den EHC Red Bull München (04.11.2022, 19:30 Uhr, Olympia-Eissportzentrum, München). Am Sonntag geht es am heimischen Pulverturm gegen die Eisbären Berlin (06.11.2022, 14:00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing), ehe die DEL-Teams in die Deutschland Cup-Pause gehen.
Ticketing
Tickets können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://straubing-tigers.reservix.de/events sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Außerdem können an den Stadionkassen ab 90 Minuten vor Spielbeginn Tickets für die Heimspiele der Straubing Tigers erworben werden.
Übertragung
Die Partien der DEL werden live bei MagentaSport übertragen, im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Straubing Tigers vs. Augsburger Panther 5:1 (2:0, 2:1, 1:0)
Tore: 1:0 (00:35) Marcel Brandt (Mark Zengerle, Taylor Leier, EQ); 2:0 (03:30) Taylor Leier (JC Lipon, Travis St. Denis, EQ); 2:1 (32:12) Thomas Jordan Trevelyan (Andrew LeBlanc, Adam Payerl, EQ); 3:1 (36:34) Parker Tuomie (Jason Akeson, Brandon Manning, PP1); 4:1 (38:36) Luke Adam (Parker Tuomie, JC Lipon, EQ); 5:1 (55:29) JC Lipon (Parker Tuomie, Joshua Samanski, EQ)
Straubing Tigers: Bugl (Dietl) – Brandt, Kohl, Leier, Zengerle, St. Denis – Bourque, Daschner, Brunnhuber, Samanski, Valenti – Manning, Lampl, Tuomie, Adam, Lipon – Zimmermann, Schönberger, Connolly, Akeson
Augsburger Panther: Keller (Borst) – Sacher, Gregorc, Payerl, LeBlanc, Trevelyan – Lamb, Länger, Wannstrom, Stieler, Kuffner – Haase, Bergman, Broadhurst, Clarke, Johnson – Rogl, Hanke, Soramies, Volek
Strafen: Straubing: 2 Minuten – Augsburg: 6 Minuten
Zuschauer: 3.975
Schiedsrichter: M. Frano / A. Schrader
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm